Am Samstag gingen hunderte Menschen in Lausanne auf die Strasse. Gemeinsam demonstrierten sie gegen die Polizeigewalt.
Demo Lausanne
Die Demonstranten marschieren mit Regenschirmen durch Lausanne. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag fand in Lausanne eine Demo gegen Polizeigewalt statt.
  • Die Demo war sehr angespannt. Es gab auch einige Sachschäden.

In Lausanne haben am Samstag zwischen 200 und 300 Personen protestiert, um ihr «Demonstrationsrecht» zu verteidigen. Sie prangerten zudem die Polizeigewalt an.

Das Kollektiv «Prenons la Rue!» hatte zur Kundgebung aufgerufen. Die Teilnehmenden kritisierten die Behörden vor allem für die «missbräuchlichen und einschüchternden» Praktiken der Polizei. Die Repression werde immer stärker, hiess es.

Demo Lausanne
Eine Demonstrantin hält ein Schild mit der Aufschrift «Vor der Polizei vergiss die Gerechtigkeit» auf. - Keystone

Die Demonstranten marschierten vom Bahnhofsvorplatz los, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Viele trugen Schutzmasken, Kopftücher oder Verkleidungen oder suchten unter Regenschirmen Schutz vor der Polizei. Entlang der Strecke wurden Reden gegen die Polizei, aber auch gegen die Justiz, die politischen Behörden und die Medien gehalten.

Vandalismus an Demo

Die Polizeipräsenz war zunächst diskret, nahm aber zu, als der Demonstrationszug sich der Place St-François und den Banken näherte. Etwa 30 Polizisten in Einsatzkleidung umstellten die Demonstranten.

Demo Lausanne
Ein Lausanner Polizist beobachtet auf einem Elektrofahrrad den Demostrantenzug. - Keystone

Trotz angespannter Situation kam es offenbar nicht zu körperlichen Auseinandersetzungen. Einige Demonstranten richteten allerdings Schäden an, indem sie zum Beispiel Schaufenster einschlugen.

Hintergrund der Proteste war unter anderem der Tod eines 37-jährigen Schwarzen Ende August am Bahnhof Morges VD. Er wurde bei einem Polizeieinsatz erschossen. Ein Polizist hatte sich durch den verwirrten Mann mit einem Messer in der Hand bedroht gefühlt.

Die Beamten vor Ort wurden danach kritisiert, zu spät erste Hilfe geleistet zu haben. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.

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