Das Davos Qualitätssystem für Baukultur ist ein europäisches Projekt. Unter dem Vorsitz des Bundesamts für Kultur (BAK) hat es ein Team von Fachleuten aus verschiedenen europäischen Ländern für eine qualitativ hochstehende Baukultur in Europa entwickelt.
Baukultur
Wohnhaus, postmoderner Neubau integriert Altbauteil von Ende des 15. Jahrhunderts, in der Mitte, von Architekt Werner Hunziker in der Altstadt von Sempach, Kanton Luzern, aufgenommen am 22. September 2016. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Den Kern des Qualitätssystems bilden acht Kriterien zur Beurteilung von Baukultur: Gouvernanz, Funktionalität, Umwelt, Wirtschaftlichkeit, Vielfalt, Kontext, Genius Loci und Schönheit.

Erstmals werden soziale, kulturelle und emotionale Kriterien den bisher üblichen Anforderungen an Wirtschaftlichkeit, Technik und Ökologie gleichgestellt. Der Kriterienkatalog fusst auf der Haltung, dass hohe Baukultur objektivierbar ist.

Baukultur wird in diesem Zusammenhang als Begriff für die gebaute Umwelt verstanden, die vom einzelnen Gebäude bis zur Stadtplanung und Landschaftsentwicklung reicht. Das Qualitätssystem will Baukultur bewerten, um in vom Menschen gestalteten Räumen die Lebensqualität und das Zusammenleben zu verbessern. Solche Bewertungen sollen Baukultur auch Laien vermitteln und sie können als Diskussionsgrundlage für geplante Projekte genutzt werden. Ziel ist, dass die Gesellschaft über ihre kulturellen Werte diskutiert und einen Konsens findet.

Das BAK hat dieses Qualitätssystem Mitte Mai zusammen mit internationalen Partnern publiziert. Es ist ein Beitrag zum sogenannten Davos Prozess, der auf europäischer Ebene eine hohe Baukultur als politisches Ziel definiert. Dieser Prozess begann 2018, als die europäischen Kulturministerinnen und -minister die Erklärung von Davos «Eine hohe Baukultur für Europa» verabschiedeten.

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