Jährlich erkranken rund 30'000 Menschen in der Schweiz an Demenz. Sowohl die Behandlung der Krankheit als auch deren Erforschung sind auf Spenden angewiesen.
Demenzrisiko
Vergesslichkeit als Indiz für Demenz – das trifft nicht immer zu. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz erkrankt rund alle 17 Minuten eine Person an Demenz.
  • Diese Krankheit äussert sich auf viele Arten, nicht nur durch Vergesslichkeit.
  • Sowohl die Betreuung von Betroffenen als auch die Forschung sind auf Spenden angewiesen.

2019 führte Alzheimer Europe, der Dachverband europäischer Alzheimer-Organisationen, eine schweizweite Studie zum Thema Demenz durch. Sie ergab, dass rund 128'000 Menschen mit Demenz in der Schweiz wohnen. Ungefähr 30'000 neue Fälle kommen jährlich hinzu.

Das Alter als grösster Risikofaktor

Der Studie ist weiter zu entnehmen, dass in der Schweiz alle 17 Minuten eine Person an Demenz erkrankt. Von den Betroffenen sind 73 Prozent weiblich. Die Studie sagt zudem eine Zunahme an Demenzerkrankungen voraus.

Das Alter ist der grösste Risikofaktor, der eine Erkrankung an Demenz herbeiführen kann. Da medizinische Fortschritte uns Menschen stets ein längeres Leben spenden, ist diese Annahme einer Zunahme daher realistisch. Gemäss der Studie von Alzheimer Europe dürften im Jahr 2045 daher 268'600 Menschen mit Demenz in der Schweiz ansässig sein.

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Eine betagte Frau in einem Rollstuhl. Alter ist eine hauptsächliche Risikoerfahrung für eine Demenzerkrankung. - unsplash

Was ist Demenz überhaupt?

Demenz ist nicht gleich Alzheimer. Vielmehr beschreibt der Begriff «Demenz» 100 verschiedene Krankheiten, die das Gehirn und dessen Funktionen beeinträchtigen. Bei einer Erkrankung sind besonders kognitive Fähigkeiten wie das Denken, das Gedächtnis, die Sprache und die Orientierung eingeschränkt.

Für die Krankheitsbildung sind zwei verschiedene Ablagerungen im Gehirn der Betroffenen verantwortlich. Zwischen Nervenzellen lagern sich Eiweissbruchstücke ab, sogenannte Plaques. Zusätzlich bilden sich innerhalb der Nervenzellen unlösliche Faserbündel, die ebenfalls aus Eiweiss bestehen.

Die oft mit Demenz in Verbindung gebrachte Vergesslichkeit ist nur eines von mehreren möglicherweise auftretenden Symptomen. Zu Beginn der Krankheit ist hier meist das Kurzzeitgedächtnis betroffen, im weiteren Krankheitsverlauf kann auch das Langzeitgedächtnis eingeschränkt werden. Ab und zu Namen zu vergessen oder die Schlüssel zu verlegen, ist aber noch lange kein Indikator für eine Demenzerkrankung. Erst wenn die Vergesslichkeit häufig, in verschiedenen Alltagssituationen auftritt, ist eine ärztliche Abklärung ratsam.

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Den Schlüssel verlegt? Erst bei mehrmaliger Vergesslichkeit ist eine ärztliche Abklärung ratsam. - keystone

Viele Symptome führen zu einer Früherkennung

Auch andere Symptome weisen auf Demenz hin. Die Betroffenen haben oft Mühe, sich zu artikulieren und vergessen Worte, oftmals mitten in einem Satz. Auch das Verwechseln verschiedener Begriffe und eine allgemeine Vereinfachung ihrer Sprache ist ein Indiz für Demenz.

Orientierungslosigkeit und eine allgemeine Verwirrtheit in zuvor vertrauten Umgebungen und Situationen tritt bei einer Demenzerkrankung ebenfalls häufig auf. Auch auf das soziale Verhalten kann die Krankheit Einfluss nehmen. Betroffene entwickeln teilweise eine Antriebslosigkeit und verhalten sich zunehmend passiv und zurückhaltend.

Demenz hat also viele Gesichter und dies begünstigt die Chancen auf eine Früherkennung. Diese ist für eine erfolgreiche Behandlung äusserst wichtig, denn einige Krankheitsbilder sind tatsächlich reversibel. Je früher eine mögliche Erkrankung festgestellt wird, desto besser können Therapieformen und Behandlungen auf die Betroffenen angepasst werden.

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Früherkennungen und Spenden helfen bei geeigneten Therapiemassnahmen. - pixabay

Spenden für Behandlung und Forschung

Die Therapieformen bei einer Demenzerkrankung unterscheiden sich stark, es existieren sowohl medikamentöse Therapien wie auch nichtmedikamentöse. Medikamente können eine Demenz nicht heilen, den Krankheitsverlauf allerdings verlangsamen. Sie unterstützen die Informationsübertragung zwischen den einzelnen Nervenzellen, auch pflanzliche Arzneimittel existieren für diesen Anwendungsbereich.

Viele Einrichtungen haben sich zudem der Pflege von Menschen mit Demenz verschrieben. Unter anderem durch Spenden können sie ihre Arbeit fortsetzen. Die gemeinnützige Organisation Alzheimer Schweiz beispielsweise verwendet Spenden in dringenden Projekten der Bereiche Beratung, Information, Unterstützung und Forschung.

Die Forschung am Krankheitsbild Demenz ist stetig im Wandel und verfolgt unterschiedliche Ideen und Theorien. Mittlerweile gehen Forscher davon aus, dass nicht nur die genannten Plaques-Ablagerungen eine Ursache für eine Erkrankung darstellen. Vielmehr könnte auch die Energieversorgung der Nervenzellen und Entzündungsreaktionen am Ausbruch einer Erkrankung beteiligt sein. Viele Institutionen forschen am Krankheitsbild Demenz, Spenden sind hier eine willkommene Art der Unterstützung.

SOS-Kinderdorf
SOS-Kinderdorf Schweiz unterstützt die Beiträge von Nau.ch zum Thema Spenden als Sponsor; hat auf deren Inhalt jedoch keinen Einfluss. Das politisch und konfessionell ungebundene Kinderhilfswerk gibt in über 135 Ländern Kindern in Not ein liebevolles Zuhause. Mindestens 80 Rappen von jedem Spendenfranken fliessen dabei direkt in die Projektarbeit zugunsten von Kindern in Not. - .
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