Coronavirus: Zeugen Jehovas setzen auf Briefe statt Hausbesuche
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zeugen Jehovas verzichten in Corona-Zeiten aufs Klingeln an der Haustüre.
- Stattdessen setzen sie nun auf Briefpost.
- Damit wollen sie neue Mitglieder anwerben.
Die Krise wegen des Coronavirus hat den Alltag der meisten Schweizer gehörig verändert. Langsam kehrt wieder etwas Normalität ein, doch ganz wie früher ist es noch nicht.
Das macht sich auch bei den Zeugen Jehovas bemerkbar. Die religiöse Glaubensgemeinschaft, immer wieder als Sekte bezeichnet, zieht normalerweise von Tür zu Tür um neue Anhänger zu finden. Normalerweise, denn das Coronavirus zwingt auch sie zu einer Veränderung.
Anstatt bei den Menschen zu klingeln, werden neue Mitglieder nun auf dem Postweg angeworben.
Handgeschriebener Brief
Einen solchen Brief erhielt eine Nau.ch-Leserin vor ein paar Tagen. «Aufgrund der aktuellen Situation können wir Sie leider nicht wie gewohnt persönlich besuchen», schreibt eine Zeugin. Und das nicht als Standardbrief, sondern handgeschrieben.
Viele Leute seien besorgt, wenn sie die Weltverhältnisse beobachten. Und weiter steht im Anwerber-Brief: Die Bibel spreche schon seit jeher davon, dass Konflikte und auch Seuchen kämen.
Angst vor Coronavirus?
«Sie sind ein Zeichen dafür, dass bald eine neue Zeit anbricht», so die Zeugin Jehovas im Brief. Die Antworten zu diesen und weiteren Fragen fänden sich auf der Website von Jehovas Zeugen, wie sie sich selbst nennen.
Die christliche Glaubensgemeinschaft hat in der Schweiz ungefähr 20'000 Mitglieder. Sie sind überzeugt davon, dass Satan die Welt beherrscht und der Untergang kurz bevorsteht. Sie haben starke Regeln und lehnen Sex vor der Ehe genauso ab wie Bluttransfusionen. Ob sie deshalb besonders vorsichtig auf das Virus reagieren?