Wegen der Pandemie des Coronavirus halten sich bei schönem Wetter viele im Freien auf – das freut auch die Zecken. Ein einfacher Pieks kann vor beidem schützen.
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Wer die kostenlosen Ramen will, muss sich gegen das Coronavirus impfen lassen. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Letztes Jahr wurden so viele Fälle der Zecken-Krankheit FSME gemeldet wie noch nie.
  • Dennoch liessen sich 2020 ein Viertel weniger Menschen dagegen impfen als noch 2019.
  • Grund dafür ist die Corona-Impfung – obwohl sie sich bestens mit dem FSME-Vakzin verträgt.

Die Tage werden länger und die Temperaturen steigen: Nach dem langen Corona-Winter lockt der Frühling Schweizerinnen und Schweizer wieder vermehrt aus dem Haus. Besonders, um das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu mindern, ist ein Treffen im Freien ideal. Dort lauert jedoch eine andere Gefahr – denn auch die Zecken lösen sich aus ihrer Winterstarre.

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Die milden Frühlingstemperaturen locken viele Menschen ins Freie – ein gefundenes Fressen für Zecken. - Pexels / dpa

Im Corona-Jahr 2020 wurden so viele Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet wie noch nie. Und das, obwohl es gegen die von Zecken übertragene Krankheit eine Impfung gäbe.

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Zecken können FSME oder Lymeborreliose übertragen. - AFP/Archiv

Doch ausgerechnet im Zecken-Jahr 2020 wagten weniger Menschen den Gang zum Arzt und liessen sich den schützenden Pieks geben. Die Zahl der verkauften Impfdosen reduzierte sich um 25 Prozent.

Coronavirus: Impfkampagne bremst FSME-Impfungen aus

Andrée Friedl, Infektiologin am Kantonsspital Baden, weiss, warum weniger FSME-Impfungen verabreicht wurden. «Die Leute hatten Respekt davor, mit medizinischen Systemen in Berührung zu kommen», erklärt sie im Interview mit SRF-«Puls». Aus Angst, sich mit dem Coronavirus anzustecken, sei der Gang zum Arzt oder der Ärztin gemieden worden.

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Infektiologin Andrée Friedl im Interview mit SRF-«Puls». - SRF

Eine weitere Unsicherheit stellt ausgerechnet die aktuell laufende Impfkampagne gegen das Coronavirus dar. Viele befürchten, dass das Immunsystem neben der Corona-Impfung keine weiteren Vakzine vertrage.

Diese Vermutung ist allerdings falsch – im Gegenteil: «Man könnte die Impfungen grundsätzlich auch gleichzeitig machen», erklärt Friedl. «Wir gehen davon aus, dass das Immunsystem mit beiden Impfungen gleichzeitig fertig werden würde.» Man trenne die Impfungen zeitlich nur, um die Nebenwirkungen der entsprechenden Impfung richtig zuzuordnen.

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Die Impfung gegen das Coronavirus verträgt sich gut mit dem FSME-Vakzin. (Symbolbild) - Keystone

Impfungen gegen andere Krankheitserreger sind also trotz Corona-Vakzin kein Problem – und sollten deshalb auch nicht vernachlässigt werden.

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