Die Coronavirus-Taskforce des Bundes ruft die bewährten Massnahmen in Erinnerung. Damit soll das Risiko einer schnellen Ausbreitung entgegengewirkt werden.
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Touristen mit Schutzmaske fahren in Les Diablerets mit einer Seilbahn auf den Glacier 3000. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die neue Lagebeurteilung der Coronavirus-Taskforce des Bundes wurde veröffentlicht.
  • Darin rufen die Experten die bewährten Massnahmen in Erinnerung.

Im Vergleich mit anderen Ländern ist die Schweiz deutlich weniger restriktiv in Bezug auf die Grösse von Veranstaltungen. Dies geht aus der Lagebeurteilung der Coronavirus-Taskforce des Bundes vom Freitag hervor und dieser Umstand berge aber das Risiko einer schnellen Ausbreitung der Coronavirus-Ansteckungen.

Daher müsse die Schweiz auf bewährte Massnahmen setzen, hiess es weiter. So sei die Zahl und Grösse von Versammlungen zu reduzieren, mahnten die Experten. Dies betreffe Privatanlässe, Zusammentreffen von Menschen im Arbeitsleben und organisierte Anlässe, schrieben sie weiter.

Coronavirus - Schweiz
Simonetta Sommaruga und Alain Berset waschen sich nach einer Pressekonferenz mit Desinfektionsmittel die Hände. - dpa

Das konsequente Tragen von Masken in Innenräumen sei eine zweite wirkungsvolle Massnahme für die Verhinderung von Coronavirus-Ansteckungen, hiess es zudem.

Das Ziel sei es, die Gesundheit der Menschen und das Schweizer Gesundheitssystem zu schützen - mit möglichst geringen Einschränkungen für die Gesellschaft und die Wirtschaft. Dies gelänge am besten, wenn die Coronavirus-Fallzahlen tief gehalten würden mit gezielten Massnahmen, die viel weniger einschränkend und kostspielig seien.

Stabilisierung der Situation

Obendrein riefen die Taskforce-Experten in Erinnerung, dass die Schweiz nicht erst reagieren dürfe, wenn die Hospitalisierungs- oder Todesraten hoch seien.

Dann sei die Kapazität für Coronavirus-Tests und für die Kontaktverfolgung überschritten. Wichtig ist laut dem Dokument, dass eine Stabilisierung der Situation im Interesse von Allen sei - aber ein Mitwirken von jedem Einzelnen erfordere.

Ausgangspunkt der Taskforce-Beurteilung ist die Seit Anfang Juni 2020 stark gestiegene Zahl der positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Personen: Von weniger als 20 Fällen pro Tag Anfang Juni auf über 700 Coronavirus-Fälle pro Tag Anfang Oktober.

Im Moment schätzten die Experten des Bundes, dass die Verdoppelungen schneller erfolgten. Falls sich dieser Trend fortsetze, müsste man noch im Oktober mit über 2000 Coronavirus-Fällen pro Tag rechnen, hiess es.

In der Schweiz und in Liechtenstein waren dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag 1487 Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden.

Zudem hatte das Amt drei neue Covid-19-Todesfälle registriert. Der Anteil der Tests, die positiv waren, betrug ausserdem in den vergangen Tagen über sieben Prozent und liege damit über dem von der WHO empfohlenen Grenzwert von fünf Prozent, mahnten die Taskforce-Experten am Freitag.

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