Mit den stark steigenden Fallzahlen des Coronavirus nehmen auch die Hospitalisierungen zu. Die Spitäler sind jedoch vorbereitet – vorerst droht kein Engpass.
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Die Spitäler wappnen sich für einen Anstieg der Hospitalisierungen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Spital Schwyz hat sich mit einem Appell an die Bevölkerung gewandt.
  • Viele Betten seien belegt, ein Engpass drohe, warnt die Spitaldirektorin.
  • Andere Spitäler beruhigen: Man habe noch genügend Kapazitäten.

In einem Warn-Video appellierte das Spital Schwyz am Mittwoch an die Bevölkerung, die Corona-Massnahmen einzuhalten und Menschenansammlungen zu meiden. «Wir können das als Spital am Schluss nicht stemmen, wenn die Fallzahlen noch weiter steigen», so Spital-Direktorin Franziska Föllmi.

Die Botschaft des Spitals Schwyz zum Coronavirus.

Im Interview mit Nau.ch erklärt Föllmi weiter: «Wir haben bereits heute eine volle Isolationsstation mit 25 Betten und mehrere Patienten mit Intensivbehandlungsbedarf.» Droht ein Engpass bei der Behandlung von Patienten mit dem Coronavirus?

Droht eine Überlastung der Spitäler?

Andere Spitäler in der Schweiz winken ab. Momentan seien genügend Kapazitäten vorhanden, so der Tenor: «Wir haben genügend Betten», hält Adrian Grob, Mediensprecher der Berner Inselgruppe fest.

Aktuell würden in den Spitälern der Inselgruppe weniger als ein Dutzend Covidpatienten behandelt. «Vielfach sind die Patienten nur ein paar Tage oder Stunden bei uns und können dann zu Hause isoliert werden.»

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Die meisten Patienten mit Coronavirus müssen nicht auf der Intensivstation behandelt werden. - Keystone

Dennoch: Vorsicht ist angebracht. Alle Spitäler rechnen in den kommenden Tagen und Wochen mit zusätzlichen Hospitalisierungen von Patienten mit dem Coronavirus.

Kapazitäten für Coronavirus werden heraufgefahren

Das Unispital Genf hat deshalb heute Donnerstag seinen Aktionsplan Covid-19 aktiviert. In der ersten Stufe werden die Kapazitäten ausgebaut, um zusätzliche Patienten aufnehmen zu können. Fast 370 Spitalbetten könnte alleine das Unispital Genf zur Verfügung stellen. Zum Vergleich: In der ganzen Schweiz wurden heute Donnerstag 41 Personen hospitalisiert.

Um für die zusätzlichen Belastungen gewappnet zu sein, werden auch die Testkapazitäten erhöht und zusätzliches Personal rekrutiert. Das schreibt das Unispital Genf in einer Medienmitteilung.

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Ein Bett auf der Intensivstation. (Symbolbild) - Keystone

Auch das Unispital Zürich und die Inselgruppe arbeiten mit einem ähnlichen Konzept. «Die Kapazitäten für COVID-19-Patienten am USZ können innerhalb kurzer Zeit wieder erhöht werden.» Dies sagt Barbara Beccaro, Kommunikationsbeauftragte des Universitätsspital Zürich auf Anfrage.

Es bestehen Pläne für die stufenweise Erweiterung der Kapazität, aktuell brauche es aber noch keine separate Covid-19-Station.

Auch wenn die Hospitalisierungen und die schweren Verläufe zunehmen dürften: Ein nationaler Engpass zeichnet sich also noch nicht ab.

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