Internationale Studien beschäftigen sich mit der Frage, ob Vitamin C gegen das Coronavirus hilft. Nun verlangt eine Petition die Kostenübernahme durch die KK.
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Eine Behandlung mit Vitamin C soll im Kampf gegen das Coronavirus gute Resultate zeigen. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Internationale Studien beschäftigen sich mit der Wirkung von Vitamin C gegen Corona.
  • Nun verlangt eine Petition die Kostenübernahme einer Infusion durch die Krankenkasse.
  • Das BAG plant diesbezüglich aber keine Empfehlungen.

Die ganze Welt ist auf der Suche nach einer Therapie gegen das Coronavirus. Die Versuche reichen von Malaria- über Echinaforce bis hin zu Vitamin D und Zink.

Nun vor allem im Zentrum der Diskussionen: Vitamin C.

Komitee fordert in Petition Kostenübernahme von Vitamin-C-Infusionen

Trotz der uneindeutigen Forschungslage fordert nun ein Komitee, dass Krankenkassen Vitamin-C-Infusionen künftig übernehmen sollen. So schreiben die Initianten: «Eine hochdosierte Vitamin-C-Infusion würde das Immunsystem so boosten, dass es den Kampf gegen das Coronavirus im Frühstadium gewinnen würde.»

Bereits über 400 Personen haben auf der Seite «Avaaz», einer Seite für Bürgerpetitionen, unterschrieben.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schüttelt auf Nachfrage von Nau.ch bestimmt den Kopf: «Eine Petition in der Schweiz bezüglich Kostenübernahme von Vitamin-C-Infusionen bei an Covid-19 erkrankten Personen ist uns nicht bekannt.» Allerdings gebe es eine internationale Petition, die den Einsatz von Vitamin C zur Bekämpfung des Coronavirus fordert.

Alain berset Coronavirus
Bundesrat Alain Berset spricht an einer Medienkonferenz über die neuesten Entscheide des Bundesrates zur Pandemie des Coronavirus. - Keystone

Auch Bundesrat Alain Berset meinte in der Fragestunde von Mitte März: «Das BAG stützt seine Empfehlungen auf wissenschaftliche Evidenz. Bislang sind dem BAG keine Studien bekannt, welche die Wirkung von Vitaminen und Produkten der Komplementärmedizin gegen das Coronavirus belegen würden.» Das BAG plane daher diesbezüglich keine Empfehlungen.

Was sagt die Forschung?

Die ersten Meldungen darüber, dass Vitamin C allenfalls zur Corona-Vorbeugung nützen könnte, gehen auf März letzten Jahres zurück.

Damals verabreichten Spitäler im Bundesstaat New York schwerkranken Corona-Patienten hohe Dosen Vitamin C.

Vitamin D Coronavirus
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung hatte ihre einstige Empfehlung von Vitamin D gegen das Coronavirus zurückgezogen. - Pixabay

Jede Dosis umfasste dabei mehr als das 16-fache der täglichen Vitamin-Zufuhr. Das erklärte Andrew Weber, Lungenarzt und Spezialist für Intensivpflege bei Northwell Health, gegenüber der «New York Post».

Coronavirus Wuhan
Ein provisorisches Spital für Patienten mit Coronavirus im Wuhan Sports Center. - Keystone

Auch die chinesische Stadt Wuhan, wo das Coronavirus Ende 2019 ausgebrochen war, führte bereits solche Studien durch.

Forschung zwiegespalten wegen Wirkung von Vitamin C auf Coronavirus

Die Forschung ist zu Vitamin C und seinem Einsatz gegen das Coronavirus jedoch zwiegespalten. Eine der neuesten Studien, die auch in diversen Medien immer wieder zitiert wurde, ist diejenige von Kliniken der Cleveland-Gruppe. Sie ist im Journal der American Medical Association (JAMA) erschienen. 214 Patienten mit Coronavirus – durchschnittlich 45 Jahre alt – wurden dabei untersucht.

Das Fazit: Ein statistisch relevanter Unterschied bei Einnahme von Vitamin C wurde nicht erkannt.

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Vitamin C hat viele positive Auswirkungen. Vielleicht auch gegen das Coronavirus? - Pixabay

Gegenteiliges schreibt Madeleine Wehrmann. Die Ärztin aus Thun BE ist spezialisiert auf innere Medizin. Geht es nach ihr, kann Vitamin C auch zur Therapie des Coronavirus eingesetzt werden.

Zitrusfrüchte
Zitrusfrüchte liefern eine Menge Vitamin C. (Symbolbild) - dpa

Denn: Ascorbinsäure beschleunige die Regeneration und die Wundheilung.

Sie schreibt ausserdem: «Die Supplementierung von weiteren Mikronährstoffen ist sicherlich sinnvoll, da diese das Immunsystem ebenfalls unterstützen. Hierbei sind insbesondere Vitamin D, Vitamin A, Omega-3-Fettsäuren, Selen und Zink zu nennen.»

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