Coronavirus: Kriegt man nach Lockerung Zweiertisch im Restaurant?

Heute dürfen die Restaurants wieder öffnen. Bedingung zur Wiedereröffnung sind verschärfte Massnahmen: Zwischen den einzelnen Tischen müssen zwei Meter Abstand gehalten werden. Und: Maixmal vier Personen dürfen an einen Tisch.

Damit sinkt die Kapazität für Gäste. Insbesondere Paare und Einzelpersonen werden mit der Abstandsregel zu weniger profitablen Restaurantgästen als Vierergruppen: Zwei separate Paare dürfen nicht einfach an einen gemeinsamen Tisch gesetzt werden. Kriegt man trotzdem einen Tisch für zwei?

Nau.ch hat bei verschiedenen Restaurants versucht, privat einen Tisch für zwei zu reservieren. Das erfreuliche Resultat: Kein Restaurant hat die zwei-Personen-Reservation abgelehnt.

«Jeder ist herzlich willkommen», heisst es aus der Brasserie Johanniter in Zürich. Im Gastro-Hotspot im Niederdorf gehen viele Restaurants wieder auf. Auch im Hiltl lässt sich problemlos ein Tisch für zwei reservieren: «Wir haben definiert, welche Tische für vier Personen sind, welche für zwei.» Man müsse daher keine Sorgen haben, dass mehrere Zweiergruppen am gleichen Tisch platziert würden.

Das Berner Tramdepot hat mit der Wiedereröffnung nur noch Vierertische. Dass die Kapazität mit nur zwei Personen an einem Tisch sinkt, nimmt man in Kauf.

Einige Restaurants erklärten auf Anfrage, dass man einen konsequenten Schichtbetrieb bei der Bewirtung eingeführt hat.

Der Trick: Vielerorts gibt es zwei Reservations-Slots pro Abend: Tische lassen sich entweder von 18.00 bis 20.00 Uhr oder von 20.00 Uhr bis Feierabend reservieren.

Durch die zweifache Vergabe jedes Tischs pro Abend wollen die Restaurants die gesunkene Tischzahl kompensieren.

Vorerst freuen sich die Restaurantbesitzer aber, endlich wieder öffnen zu können. Wirtschaftliche Überlegungen stehen derzeit noch im Hintergrund: «Klar werden wir am Anfang etwas weniger Umsatz generieren», bestätigt die Berner Pizzeria Azzurro. «Aber wir akzeptieren alle Reservierungen – egal, ob zu viert, zu zweit oder alleine.»

Einige Gastro-Betriebe haben sich trotz Erlaubnis noch nicht zu einer Wiedereröffnung entschieden. «Bisher steht noch kein Datum fest, an welchem unsere Türen wieder aufgehen», heisst es beispielsweise aus dem Zürcher Café Zähringer.

Auch das Baur's bleibt vorerst zu. Man hat die Zwangspause für Renovationen verwendet: «Wir haben immer noch geschlossen, da wir unser Interieur auf Hochglanz polieren», steht auf der Internetseite.

Fazit: Wer in den kommenden Tagen einen Restaurantbesuch plant, informiert sich besser vorher, ob das Lokal bereits wieder geöffnet ist. Eine Vorab-Reservation ist auch zu empfehlen – die Restaurants erhalten schon jetzt viele Reservationen. Das Tramdepot bestätigt: «Es läuft gut.»