Im Kanton Aargau steigen die Fallzahlen des Coronavirus und die Massnahmen sind viel lascher als in anderen Kantonen. Dies soll auch so bleiben.
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Die Aargauer Kantonsärztin Yvonne Hummel informierte die Medien am Montag. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Aargau steht unter bundesrätlichem Druck.
  • In der Deutschschweiz steigen teilweise die Fallzahlen wieder.
  • Der Regierungsrat will die Regeln dennoch nicht verschärfen.

Der Kanton Aargau ergreift vorerst keine zusätzlichen Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die sozialen Kontakte sollen gemäss Kanton weiter reduziert werden, damit das Gesundheitswesen nicht über seine Kapazitätsgrenzen kommt.

Der Kanton prüfe zur Epidemiebekämpfung «in permanenter Absprache mit anderen Kantonen und dem Bundesrat weitere Massnahmen», teilte das Gesundheitsdepartement von Jean-Pierre Gallati (SVP) am Montag in Aarau mit. Das Departement tue dies «weiterhin risikobasiert und wirkungsorientiert».

Situativ entscheiden

Die Massnahmen sollen an Orten und in Situationen mit erhöhtem Infektionsrisiko wirken, wie es hiess. Ziel bleibe es, die Gesundheitsversorgung und in erster Linie die Kapazitäten der Spitäler sicherzustellen. Seit Ende Oktober gibt es im Aargau eine erweiterte Maskenpflicht sowie Personenbeschränkungen bei Veranstaltungen, Sport und Menschenansammlungen.

Lage ist «angespannt»

Die epidemiologische Lage im Aargau ist gemäss Kantonsbehörden weiterhin angespannt. Am 4. November sei mit 495 Corona-Fällen die höchste Zahl erreicht worden.

Die bisherigen Massnahmen hätten das rasche exponentielle Wachstum gebremst. Im 7-Tage-Durchschnitt gebe es 314 bestätigte Fälle. Die Todesfallrate sei während der letzten fünf Wochen deutlich erhöht gewesen, seit zwei Wochen sei sie nun stabil.

Der Kanton baute das Contact Tracing stark aus. Seit Anfang November stehen 70 Mitarbeitende im Einsatz. Der Zivilschutz stellt 15 Leute. Die Zahl der Mitarbeitenden soll weiter erhöht werden. Es ist geplant, die Prozesse zu digitalisieren und zu automatisieren.

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