Mehrere Berner Altersheime schreiben ihren Bewohnern nach der Weihnachtsfeier mit der Familie wegen des Coronavirus eine zehntägige Quarantäne vor.
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Altersheim. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Berner Altersheime raten ihren Bewohnern ab, Weihnachten mit der Familie zu verbringen.
  • Tun die Betagten dies trotzdem, müssen sie für zehn Tage in Quarantäne gehen.

Berner Altersheim-Bewohner stehen vor der schwierigen Entscheidung, ob sie Weihnachten mit ihrer Familie verbringen wollen oder nicht. Denn tun sie dies, müssen viele unter ihnen danach zehn Tage in Quarantäne.

Dies schreiben zumindest die Altersheimgruppe Logisplus und das Zentrum Schönberg ihren Bewohnern vor. Wie die «Berner Zeitung» berichtet, dürfen die Grossmütter und Grossväter während der Quarantäne ihr Zimmer im Altersheim nicht verlassen.

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Galenica und Medicall erweitern ihr Angebot für Alters- und Pflegeheime. - Keystone

Logisplus-Geschäftsführer Urs Leuthold begründet diese Vorgabe mit den dringend nötigen Vorsichtsmassnahmen in seiner Institution. Auf einer Station gelte nach einem Ausbruch des Coronavirus ein vorübergehendes Besuchsverbot. Jeder weitere positive Fall könne die Situation verschlimmern, sagt er gegenüber der Zeitung.

Coronavirus: Kritik der Angehörigen befremdet

Geschäftsführerin Katrin Bucher vom Zentrum Schönberg befremdet die Kritik der Angehörigen an den Sicherheitsmassnahmen in den Heimen. Diese würden teils «forsch und emotional» auftreten, wenn es um die Einhaltung der Massnahmen gehe. Bucher wurde schon mit einer Anzeige wegen Körperverletzung bedroht, weil man eine Bewohnerin testen wollte.

Es gehe ja darum, weitere Todesfälle zu verhindern. «Der Grossteil der Corona-Todesfälle ereignet sich in den Pflegeheimen, die aber weit weniger öffentliche Aufmerksamkeit bekommen als die Spitäler», sagt sie der «Berner Zeitung».

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WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus fordert, dass auf Weihnachtsfeiern wegen dem Coronavirus in diesem Jahr verzichtet wird. - Keystone

Der Kanton Bern verzichtet darauf, den Altersheimen einheitliche Regeln aufzuerlegen. Für Gundekar Giebel, Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion ist jedoch klar, dass «die Festtage für die Heime eine besondere Herausforderung sind», da es grade im privaten Umfeld häufig zu Ansteckungen komme.

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