Chlorothalonil-Spuren: Bern geht gegen schmutziges Trinkwasser vor
Die Chlorothalonil-Rückstände seien nicht gefährlich, teilt der Kanton Bern mit. Trotzdem will er nun handeln.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Chlorothalonil-Rückstände stellen aktuell keine Gefahr dar.
- Die Berner Behörden wollen aber handeln.
Die kürzlich in Grund- und Trinkwasser aufgefundenen Chlorothalonil-Rückstände stellen laut dem Kanton Bern keine akute Gefahr dar. Das Trinkwasser könne im Kanton Bern weiterhin bedenkenlos genossen werden, teilte er am Freitag mit. Dennoch wollen die Berner Behörden handeln.
Zusammen mit den Wasserversorgern will der Kanton bis Ende Jahr die Situation analysieren und wo nötig Massnahmen definieren. Auch behält sich der Kanton Bern vor, für chlorothalonilhaltige Produkte Anwendungseinschränkungen zu erlassen. Dies für den Fall, dass der Bund diesen Wirkstoff nicht rasch verbieten sollte. Der Bund prüft ein Verbot, wie seit Kurzem bekannt ist.
In der Landwirtschaft eingesetzt
Chlorothalonil ist ein Wirkstoff, der in der Landwirtschaft seit den 1970er als Fungizid eingesetzt wird. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit gelten dafür seit Anfang Juli 2019 strenge Höchstwerte. Es handelt sich um eine Vorsorgemassnahme, da nicht erwiesen ist, dass diese Stoffe für Menschen ungefährlich sind.
Der Kanton Bern weist darauf hin, dass Grundwasser nicht gleich Trinkwasser ist. Die verschiedentlich publizierten Höchstwertüberschreitungen bezögen sich oft nur auf die Grundwasserfassungen.
Weil Grundwasser häufig mit Quellwasser gemischt werde, seien die Werte im Trinkwasser in der Regel tiefer als im Grundwasser.