In der Stadt Newark bei New York soll wegen einer ungeklärten Bleiverseuchung des Trinkwassers Wasser in Flaschen verteilt werden.
Demonstration gegen Bleiverseuchung in Flint 2016
Demonstration gegen Bleiverseuchung in Flint 2016 - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Effizienz von Wasserfiltern umstritten - Gouverneur fordert Hilfe aus Washington.
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Wie die Verwaltung der 280.000-Einwohner-Stadt am Donnerstag mitteilte, soll so die Zeit bis zur Feststellung der Ursache der Bleiverseuchung überbrückt werden. Die Stadtverwaltung verteilte bereits 40.000 Wasserfilter. Allerdings ist deren Wirksamkeit nicht geklärt. Stichproben ergaben, dass die Bleibelastung mit den Filtern zwar gesenkt wurde, aber dennoch weiter über den von der Umweltbehörde genannten Grenzwerten lag.

Von der Bleiverseuchung könnten Schätzungen zufolge 15.000 Haushalte betroffen sein. Der demokratische Gouverneur im Bundesstaat New Jersey, Phil Murphy, forderte am Mittwoch Hilfe von der Regierung in Washington. Er verwies darauf, dass die Wasserversorgung der Haushalte nicht nur in Newark durch alternde Bleirohre erfolge.

Die aktuelle Bleiverseuchung in Newark ruft Erinnerungen an den Skandal um verseuchtes Trinkwasser in der Stadt Flint im US-Bundesstaat Michigan wach. Die dortige Bleikontamination ging auf Sparmassnahmen zurück. Die Stadtverwaltung hatte im April 2014 damit begonnen, Wasser aus dem mit Chemikalien verseuchten Flint-Fluss zur Trinkwasseraufbereitung zu nutzen. Das aggressive Wasser griff die alten Bleirohre an, das giftige Schwermetall gelangte ins Wasser.

Der Skandal in der früheren Industriestadt Flint wurde zum Symbol für soziale Ungerechtigkeiten. Die Einwohner von Newark, das wegen seines internationalen Flughafens auch im Ausland bekannt ist, sind mehrheitlich schwarzer und hispanischer Abstammung. In Flint wurden tausende Kinder vergiftet. Für sie ist Blei besonders schädlich, es kann ihr Gehirn dauerhaft schädigen.

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