Chef der Welthandelsorganisation will sein Amt vorzeitig abgeben

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Genève,

Roberto Azevêdo, Chef der Welthandelsorganisation, will laut einem Bericht vorzeitig abtreten. Sein Amt will er noch vor dem offiziellen Ende 2021 abgeben.

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Roberto Azevêdo, Chef der Welthandelsorganisation (WTO). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Roberto Azevêdo, WTO-Chef, will laut einem Bericht vorzeitig von seinem Amt zurücktreten.
  • Der WTO-Chef plane, das Amt noch vor dem offiziellen Ende 2021 abzugeben.
  • Der Sprecher der WTO wollte sich dazu nicht äussern.

Roberto Azevêdo, Chef der Welthandelsorganisation (WTO), will einem Bericht zufolge vorzeitig von seinem Amt zurücktreten. Unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen, habe der 62-jährige Brasilianer diesen Plan Mitgliedsstaaten mitgeteilt. Dies meldete die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am frühen Donnerstagmorgen. Demnach plane er, sein Amt vor dem offiziellen Ende 2021 abzugeben.

Ein WTO-Sprecher wollte sich den Angaben zufolge dazu nicht äussern. Roberto Azevêdo war seit 2013 Chef der Welthandelsorganisation, die ihren Sitz in Genf hat. Seine zweite vierjährige Amtszeit hatte 2017 begonnen.

Möglicherweise könnte einer der vier derzeitigen Stellvertreter dann das Amt übergangsweise führen, meldete «Bloomberg». Unter ihnen ist auch der Deutsche Karl Brauner.

Schwierige Phase für die Welthandelsorganisation

Die Ankündigung von Roberto Azevêdo fällt in eine nicht nur durch die Coronavirus-Pandemie ohnehin schwierige Phase für die Welthandelsorganisation. Die Handelsorganisation ist mit der Eindämmung einer Reihe von Krisen beschäftigt.

US-Präsident Donald Trump hatte erst im Januar seine Kritik an der Organisation untermauert und erneut eine Reform verlangt. Die WTO habe die USA lange Zeit sehr unfair behandelt. Ohne die Organisation habe China nie die Rolle einnehmen können, die das Land nun innehabe. China und auch Indien hätten nun grossartige Vorteile, sagte Trump.

Roberto Azevêdo hatte daraufhin betont, das System habe in vielen Bereichen nicht richtig funktioniert. Die WTO müsse sich ändern. Dazu sei die 1994 gegründete Handelsorganisation bereit.

Die WTO rechne in diesem Jahr mit einem Absturz des Welthandels wegen der Corona-Krise um 13 bis 32 Prozent. Dies hatte Azevêdo vor gut einem Monat angekündigt. Es werde sich wohl «um die tiefste wirtschaftliche Rezession zu unseren Lebzeiten» handeln.

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