Caritas: Krankenkassenprämien werden ungenügend verbilligt
Mehr und mehr Menschen wissen nicht mehr, wie sie ihre Krankenkassenprämien bezahlen können. Doch nach Caritas sollen die Prämien kein Armutsrisiko sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Caritas fordert einen Ausbau der Prämienverbilligungen bei Krankenkassen.
- Die Prämien dürften kein Armutsrisiko sein.
- Immer mehr Menschen wüssten nicht, wie sie ihre Krankenkassenprämien bezahlen können.
Aus Sicht von Caritas Schweiz dürfen Krankenkassenprämien kein Armutsrisiko sein. Die Organisation fordert einen Ausbau der Prämienverbilligungen.
In den letzten 20 Jahren haben sich die Krankenkassenprämien laut Caritas verdoppelt. Währenddem hielten Löhne und Prämienverbilligungen längst nicht Schritt. Für Haushalte mit tiefen Einkommen sei die Belastung nicht mehr tragbar. Das schrieb Caritas in einem am Donnerstag veröffentlichten Positionspapier.
Ein Ausbau der Prämienverbilligung, der sich stärker am Bedarf von armutsgefährdeten Menschen orientiere, sei dringlich. Immer mehr Menschen wendeten sich an die Caritas, da sie nicht wüssten, wie sie die Krankenkassenprämien bezahlen sollten. Viele wählten für eine tiefe Prämie die Maximalfranchise. Werden sie krank, verzichteten sie auf Arztleistungen oder es drohe die Schuldenspirale.
Erschwerter Zugang zur Prämienverbilligung
Bedenklich ist gemäss Caritas, dass die Kantone einen immer grösseren Teil der Prämienverbilligung für Beziehende von Sozialhilfe und Ergänzungsleistungen einsetzten. So entlasteten sie vor allem ihre eigenen Budgets. Für gezielte Armutsprävention stehe dagegen immer weniger Geld zur Verfügung.
Die Mehrheit der Kantone erschwere zudem den Zugang zur Prämienverbilligung unnötig mit Formularen und Fristen, kritisierte Caritas. Dagegen würden sieben Kantone vormachen, dass es auch anders gehe. Sie richteten die Prämienverbilligung bei Anspruch automatisch aus. Caritas Schweiz fordert, dass die Belastung eines Haushalts durch die Krankenkassenprämien höchstens das Niveau eines Monatslohns betragen darf.