Bündner Start-Up: Angst von Fleischproduzenten vor uns «ein Witz»

Neben den grossen Playern der Fleischersatz-Industrie findet sich auch ein kleines Bündner Start-Up, das die Szene aufmischen möchte. «The Green Mountain» aus Landquart tüftelt an pflanzenbasierten Fleischalternativen – darunter aktuell auch veganes Bündner Fleisch.

Dabei seien Menschen, die sich strikt vegetarisch oder vegan ernähren, gar nicht die Hauptzielgruppe. Denn wie Geschäftsführer Werner Ott in einem Interview mit «Südostschweiz» erzählt, sind der Kunden-Grossteil des Unternehmens sogenannte Flexitarier.

Diese versuchen lediglich, den eigenen Fleischkonsum einzuschränken, greifen aber dennoch gelegentlich zum tierischen Original.

Obwohl der Fleischersatz-Markt immer noch vergleichsweise mickrig ist, fühlen sich Fleischproduzenten bedroht, berichtet Ott. «Das ist doch ein Witz!», folgert er hierzu gegenüber dem Portal.

Ein Produzent, der das Tierwohl respektiert, müsse sich keine Sorgen machen. Der Kunde würde gemäss dem Geschäftsführer auch in Zukunft bei qualitativ hochwertigen Produkten zugreifen.

Bei einem Fleisch- und Wurstkongress 2023 in Hamburg kam es dennoch zu einem unangenehmen Vorfall. Ott erzählt davon, wie er die Reden dort wahrgenommen hat: «Diese zeichneten ein Feindbild der Fleischalternativen, sodass ich mich im Saal nicht mehr wohlfühlte.»

Dies sei «bedenklich» gewesen und er habe das in seinem Vortrag thematisiert, so Ott.

Ein grosses Projekt, an dem «The Green Mountain» aktuell arbeite, sei veganes Bündnerfleisch auf Randenbasis.

Wann es damit jedoch so weit sein wird, kann Werner Ott noch nicht sagen. Bezüglich möglicher Reaktionen der Bündner Konsumentinnen und Konsumenten sagt Ott zu «Südostschweiz»: «Einen Aufschrei nehmen wir gerne in Kauf.»