Bundesasylzentrum Grand-Saconnex GE eröffnet
Das neue Bundesasylzentrum Grand-Saconnex bei Genf ist eröffnet – trotz Kritik an Lage und Funktion bietet es Platz für bis zu 250 Asylsuchende.

Das Staatssekretariat für Migration hat am Donnerstag Medienvertreter durch das Bundesasylzentrum von Grand-Saconnex bei Genf geführt. Die am Montag eröffnete Einrichtung war in die Kritik von Migrantenorganisationen geraten. Das Bundesasylzentrum Grand-Saconnex sei Teil der Reform des Asylsystems, die 2016 von der Schweizer Bevölkerung angenommen worden war, auch in Genf, betonte eine Sprecherin des Staatssekretariats für Migration (SEM).
Es verfügt über 250 reguläre Plätze. Das neue Gebäude, das den Bund rund 27 Millionen Franken gekostet hat, befindet sich am Ende der Landebahn des Genfer Flughafens auf einer Parzelle des Kantons. Diese Lage macht das Bundesasylzentrum nach Ansicht von Kritikern zu einem Ausschaffungszentrum.
Kontroverse um Standort und Funktion
In dem siebenstöckigen Gebäude werden sich die Asylsuchenden, jedoch keine unbegleiteten Minderjährigen, maximal 140 Tage aufhalten, bis sie Asyl oder eine vorläufige Aufnahme erhalten oder bis ihr Verfahren erweitert wird und sie einem Kanton zugewiesen werden. Es sei denn, sie werden abgewiesen.
Rund 40 Asylsuchende, bisher nur Männer, trafen seit Montag im Bundesasylzentrum von Grand-Saconnex ein. Die tägliche Betreuung und Sicherheit liegen in den Händen privater Unternehmen.