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«Bund» und «BZ» erinnern Berner Regierung an Medienfreiheit

Keystone-SDA
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Bern,

Die Berner Regierung warf «Bund» und «Berner Zeitung» vor, irreführend über einen Polizei-Einsatz berichtet zu haben, doch die Medien wiesen die Kritik zurück.

Kanton Bern
Die Berner Regierung warf «Bund» und «Berner Zeitung» vor, irreführend über einen Polizei-Einsatz berichtet zu haben. (Archivbild) - keystone

«Bund» und «Berner Zeitung» haben den Vorwurf der Berner Regierung erneut zurückgewiesen, irreführend über einen Polizei-Einsatz berichtet zu haben. Eine unmittelbare Gleichsetzung mit dem Fall Floyd in den USA sei nicht gemacht worden.

Wenn der Regierungsrat weitere Vorwürfe etwa zur Praxis der Zitierung und der Bildverpixelung erhebe, sei an die Medienfreiheit zu erinnern. Den Medien stehe eine gewisse Autonomie zu, heisst es in einer Stellungnahme der Chefredaktion beider Zeitungen, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt.

In beiden Fällen seien die handwerklichen Regeln eingehalten worden. Die Freischaltung von teils problematischen Leserkommentaren sei hingegen ein Fehler gewesen. Dafür habe sich die Redaktion bereits entschuldigt.

Kritik am Regierungsrat

Der Regierungsrat handle unüblich und ohne Gesetzesgrundlage, wenn er die Arbeit eines privaten Medienunternehmens quasi aufsichtsrechtlich kontrolliere. Die Frage sei, ob das Vorgehen vereinbar sei mit der in der Bundesverfassung verankerten Medienfreiheit.

Die Berner Regierung kommt in dem am Donnerstag publizierten Bericht zum Schluss, die Zeitungen hätten «irreführend und vorverurteilend» über einen Polizei-Einsatz 2021 in Bern berichtet. Medienschaffende hatten beobachtet, wie ein widerspenstiger Mann zu Boden geführt worden war.

Sie schrieben, die Szene erinnere an den Fall George Floyd, der bei einem Polizei-Einsatz in den USA ums Leben kam. Der Regierungsrat entgegnet, im Berner Fall habe zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr bestanden. Die Zeitungen hätten die kurze Dauer der Fixierung unterschlagen.

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Kommentare

User #2905 (nicht angemeldet)

Die Information an der Medienmitteilung war klar faktenorientiert und sehr abgewogen. Die Redaktion von Bund und BZ sollten ihre Fehler besser eingestehen und aus der Situation lernen, statt in mit Gegenargumenten auszuweichen.

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