Bisher keine Vogelgrippe-Ausbrüche in der Schweiz – BLV wachsam
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen hat mit dem Ankommen der Zugvögel vor einer möglichen Vogelgrippe-Welle in der Schweiz gewarnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach einem Vogelgrippe-Ausbruch in Deutschland überwacht die BLV die Situation.
- In der Schweiz wurden bislang noch keine Fälle registriert.
- Doch mit dem Ankommen der Zugvögel kann damit gerechnet werden.
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) beobachtet nach dem Auftreten einer massiven Vogelgrippe-Welle in Deutschland die epidemiologische Situation.
Mit dem Ankommen der Zugvögel müsse damit gerechnet werden, dass Fälle von Vogelgrippe auch in der Schweiz wieder auftreten können.
Wenn es das Seuchengeschehen erfordere, werde das BLV zusammen mit den Kantonen Massnahmen zum Schutz des Hausgeflügels erlassen. Dies teilte das BLV auf Anfrage mit.
Das Ziel der Massnahmen sei, Kontakte zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel zu verhindern. Das können zum Beispiel Vorgaben für einen geschützten Auslauf für Hausgeflügel sein. Aber auch Hygienevorschriften wie Handdesinfektion oder separate Stallkleidung, schrieb das BLV weiter.
Geflügelhaltende würden dazu aufgerufen, wachsam zu sein und Krankheitssymptome einer Tierärztin oder einem Tierarzt zu melden. Diese können übermässige Krankheits- oder Todesfälle, eine abnehmende Legeleistung oder eine verminderte Wasser- und Futteraufnahme sein.
Hausgeflügelarten besonders empfänglich
Grundsätzlich können je nach Virusart unterschiedliche Vogelarten besonders betroffen sein. In der Schweiz gelten Hausgeflügelarten wie Hühner, Puten, Enten und Gänse als besonders empfänglich. Unter den Wildvögeln sind laut BLV vor allem Wasservögel wie Enten, Gänse oder Schwäne betroffen.
Auch Greifvögel können sich anstecken, wenn sie infizierte Wildvögel fressen. In Brandenburg und in anderen deutschen Bundesländern registrieren die Behörden derzeit den bislang grössten Ausbruch der Krankheit bei Wildvögeln.
Das in seiner Grössenordnung bislang einmalige Seuchengeschehen betreffe vor allem Kraniche, deren Herbstzug sich derzeit auf dem Höhepunkt befinde. Daher sei mit einer Zunahme der Todesfälle sowie einer Verbreitung in Mitteleuropa und auf dem Zugweg nach Spanien zu rechnen.
Der letzte Fall von Vogelgrippe in der Schweiz im Februar 2025
Gefährdet sind laut Behörden auch andere Wildvögel. Auch in Geflügelhaltungen wurden Fälle registriert, etwa in Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Niedersachsen und Thüringen.
Mittlerweile ist das hoch ansteckende H5N1-Virus auch in einem Betrieb im an die Schweiz grenzenden Bundesland Baden-Württemberg nachgewiesen worden. Es wurde durch das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt, wie die Landesregierung Baden-Württemberg mitteilte. 15'000 Tiere müssen nach diesem Ausbruch getötet werden.
Der letzte Fall von Vogelgrippe trat in der Schweiz im Februar 2025 auf. Mehrere Kantone waren davon betroffen. Unter anderem erliess der Bund zur Eindämmung bereits Mitte Dezember des vergangenen Jahres entlang des gesamten Schweizer Bodenseeufers Massnahmen. Dies, nachdem bei einer Mittelmeermöve in Triboltingen TG das Virus nachgewiesen worden war.
Auch ein Teil des Rheins und die Ufergebiete der grossen Seen und Flüsse im Schweizer Mittelland wurden zu Beobachtungsgebieten erklärt. Die auch als Geflügelpest bekannte Seuche ist hochansteckend und endet für die erkrankten Tiere meistens tödlich.














