Berner betrieb jahrelang Schwulenbordell – 40 Opfer ausgenutzt
Jahrelang soll ein 34-Jähriger Menschenhandel und ein illegales Schwulenbordell betrieben haben. Nun hat die Kantonspolizei Bern die Ermittlungen abgeschlossen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein 34-jähriger Berner soll jahrelang ein illegales Schwulenbordell betrieben haben.
- Die Art und der Umfang der Prostitution wurden von ihm festgelegt.
- Ausserdem soll er den Opfern die Hälfte der Einnahmen abgenommen haben.
Ein Beschuldigter muss sich vor der Justiz verantworten. Der 34-jährige Berner soll Sexarbeiter aus verschiedenen Ländern in die Schweiz geholt und ausgenommen haben.
Die Polizei konnte 40 männliche Opfer unterschiedlicher Nationalitäten ermitteln. 14 davon konnten identifiziert werden. Das schrieb die kantonale Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben am Dienstag in einer Mitteilung.
Bei den Opfern handelt es sich um Männer aus Spanien, Brasilien, Kolumbien, Venezuela und Tschechien. Es sei davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der betroffenen Männer «deutlich» höher ist.
Beschuldigter wählte Opfer nach Idealvorstellungen aus
Die Opfer wurden teilweise durch Drittpersonen dem Beschuldigten vermittelt oder dieser kontaktierte sie selbst. Gemäss der Polizei dürften vorwiegend Männer ausgesucht worden sein, die den Idealvorstellungen bezüglich Aussehen, Alter und Gewicht des Beschuldigten entsprachen.
Der Beschuldigte quartierte seine Opfer in seiner eigenen Wohnung ein. Von dort aus organisierte er ihnen Kunden für die Sexarbeit.
Das Geschäft an seinem Wohnort betrieb er seit Herbst 2016. Zum damaligen Zeitpunkt war der Beschuldigte gerade mal Mitte 20. Er habe fast durchgehend zwei bis vier Männer beschäftigt, hiess es weiter. Diese hätten ausschliesslich männliche Kunden bedient.
Hälfte der Einnahmen abgenommen
Der 34-jährige Beschuldigte soll Art und Umfang der Prostitution festgelegt und seinen Opfern die Hälfte ihrer Einnahmen abgenommen haben.
Ihm werden Tatbestände wie Menschenhandel, Förderung der Prostitution und Förderung der rechtswidrigen Ein- und Ausreise zur Last gelegt. Auch Förderung des rechtswidrigen Aufenthalts und die Beschäftigung von Ausländern ohne Bewilligung werden ihm vorgeworfen.
Der 34-jährige Berner sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Die Polizei hatte ihn im Januar 2025 in seiner Wohnung angehalten.

















