Beizen halten sich mit 4-Gang-Take-Away über Wasser

Nachdem Beizen immer mehr Restriktionen auferlegt wurden, hat der Bundesrat die Restaurants ab heute komplett geschlossen: Und dies ausgerechnet in der umsatzstärksten Zeit des Jahres.

Während sich einige dem Lockdown geschlagen geben, bieten ihm andere kreativ die Stirn. So bieten Restaurants, welche das Festmahl sonst gediegen servieren, einfach einen Viergänger per Take-Away an!

Und auch der Konsument hat was von der Initiative aus Gastro-Kreisen. Wenn schon die grossen Glühwein-Partys an Weihnachtsmärkten, die Guezli-Backtage mit Grosi und der gut gelaunte Chef am Firmen-Weihnachtessen ausfallen: Dann darf das grandiose Weihnachtsmenü aber definitiv nicht fehlen.

Fest steht: Wer sein Weihnachtsmenü beim Lieblings-Restaurant bestellt, muss sich in diesem Jahr keinesfalls schlecht fühlen. Sich nach einem herausfordernden und schwierigen Jahr etwas zu gönnen, steht ausnahmslos jedem zu. Und ausserdem unterstützt man mit einem bestellten Menu oder einem Delikatessen-Paket die ohnehin leidende Gastronomie.

Also zwei Fliegen auf einen Streich: Man holt das fertige Essen kurz vor dem Servieren ab oder noch bequemer – es wird nach Hause geliefert. Doch wer bietet diesen Service überhaupt an? Rentiert das Geschäft und was erhoffen sich die Gastronomen davon?

Die «Steinhalle» in Bern ist bekannt für ihr duales Gastro-Konzept mit Fine Dining am Abend und lockere Mittags-Küche. In der Parkanlage des Historischen Museums im Berner Kirchenfeldquartier bietet Markus Arnold dem Beizen-Lockdown die Stirn. Bereits in der Vorweihnachtszeit können Geniesser ein Burger @Home-Kit aus der Küche vom Sternekoch bestellen.

An den drei Weihnachtstagen und Silvester legt die Steinhalle aber dann nochmal zu: Angeboten wird ein 4-Gang-Menu, welches mit wenigen Handgriffen genussfertig sein soll. Die Zubereitung soll noch ca. 30 Minuten dauern und um gar nichts falsch zu machen, liegt eine Schritt-für-Schrittanleitung dabei.

Es sei aber in erster Linie kein Gourmet-Essen: Dem Geschäftsführer ist besonders wichtig, dass das Menu auch für Familien kompatibel bleibt. Auch soll das Menu zahlbar sein – aus diesem Grund bietet die Steinhalle auch keinen Lieferservice an. Das würde den Preis verteuern und profitieren würde weder der Kunde noch der Gastronom. Für den Take-Away gebe es aber keine Bestelllimite, bis zwei Stunden vor Abholung kann bestellt werden.

Der Chef der Steinhalle, Markus Arnold sagt gegenüber Nau.ch «Wir wollen in dieser schwierigen Situation unseren Stammgästen und Kunden einfach etwas zurückgeben.» Im Frühling und Sommer habe die Steinhalle grosse Unterstützung erfahren, nun will Arnold ein «Dankeschön» zurückgeben.

Der andere Punkt hinter dem Konzept sei die Beschäftigung der Mitarbeitenden: So sei niemand auf Kurzarbeit angewiesen und die Angestellten können machen, was sie am liebsten und besten tun.

Ein frisch vorbereiteter Viergänger der nach höchstens sechs Minuten Zubereitungszeit pro Gang aufgetischt werden kann: Das bietet das Restaurant Josef in Zürich an. Die verschiedenen Gänge können in einer Box abgeholt werden.

Neben dem Take-Away-Angebot bietet das Josef innerhalb der Stadt Zürich auch den Versand mit Veloblitz an. Für den Lieferdienst verlangt das Restaurant 22 Franken. Entsprechend dem jeweiligen Gourmet-Menu empfiehlt das Restaurant den passenden Wein oder auch komplette Wine Pairing Pakete. Das Dinner ist von Mittwoch bis Samstag erhältlich – Bestellungen werden am Abholtag bis 10 Uhr entgegengenommen.

Auch in Basel kann man sich verwöhnen lassen: Das Restaurant Viertel-Kreis bietet von Donnerstag bis Samstag jeweils von 17 Uhr bis 20 Uhr fast fertige Take-Away-Gerichte an. So kann das Hausgemachte Cordon Bleu nur noch in den Ofen geschoben werden. Oder die Trüffel Ravioli kurz vor dem Geniessen ins Wasser gegeben werden.

Auch hier wird das Essen auf Bestellung zubereitet. Doch die gute bürgerliche Küche ist etwas weniger extravagant als die beiden anderen Vorschläge.

Und damit nicht genug: Auch das Landhaus in Liebefeld BE bietet diese Weihnachten einen Lieferservice an. Für 78.50 Franken pro Person gibt es ein 3-Gang-Menü mit einem Randencarpaccio, einem Rindsbraten und einer Bratapfelvariation mit Lebkuchen. Auf Wunsch liefert das Traditionsrestaurant auch den passenden Tropfen nach Hause.