Im europäischen Vergleich produziert die Schweiz extrem wenig Strom aus erneuerbaren Energien. In den nächsten Jahren besteht grosser Handlungsbedarf.
erneuerbare Energie
Erneuerbare Energiequellen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz hinkt im europäischen Vergleich bei erneuerbaren Energien hinterher.
  • Rund 60 Prozent des Schweizer Stromverbrauchs werden mit erneuerbaren Energien hergestellt
  • Auf Platz eins steht Dänemark mit 54 Prozent.

Bei erneuerbaren Energien hinkt die Schweiz den meisten europäischen Ländern hinterher: Bei der Pro-Kopf-Produktion von Solar- und Windstrom landet sie auf dem zweitletzten Platz.

Die Schweiz ist daran, den Anschluss bei den erneuerbaren Energien zu verpassen. Dies zeigt eine neue Auswertung der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES), die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Stiftung ruft deshalb die Politik zum Handeln auf.

Nur so könne die Schweiz die Klimaziele erreichen und die Versorgungssicherheit gewährleisten. Gerade auch nach dem «CO2-Gesetz-Debakel» zeige sich, dass der nächste grosse klimapolitische Hebel dringendst gut aufgegleist werden müsse.

Schweiz schneidet schlecht ab

In einer Kurzstudie verglich die SES die Pro-Kopf-Produktion von Sonnen- und Windenergie in der Schweiz und den 27 EU-Staaten. Auf dieser Rangliste landet die Schweiz auf Platz 24, knapp vor Tschechien, Ungarn, Slowenien, der Slowakei und Lettland.

Im Vergleich mit den neun umliegenden Ländern landet die Schweiz auf dem vorletzten Platz. Rund 60 Prozent des Stromverbrauchs werden laut Mitteilung in der Schweiz mit den beiden neuen erneuerbaren Technologien erzeugt.

Dänemark auf Platz eins

Auf dem Siegertreppchen 2020 stehen bei der Stromproduktion aus Solar- und Windkraft pro Einwohner Dänemark, gefolgt von Schweden und Irland. Deutschland wurde letztes Jahr von Irland auf Rang vier verdrängt.

Intergovernmental Panel
In Deutschland soll die erneuerbare Energie einen höheren Stellenwert bekommen. - dpa/AFP/Archiv

Laut SES müssten im neuen Energiegesetz insbesondere die Ausbauziele bei der Sonnen- und Windenergie klar erhöht werden. So, dass diese im Einklang mit den Klimazielen seien. Bis 2035 soll die Jahresproduktion aus neuen erneuerbaren Energien um 35 bis 45 Terawattstunden erhöht werden.

Der Nationalrat beschloss am Mittwoch, neue Windenergie-, Kleinwasserkraft-, Biogas-, Geothermie- und Fotovoltaikanlagen ab 2023 mit einmaligen Investitionsbeiträgen zu fördern. Er hiess am Mittwoch eine entsprechende Vorlage gut. Es handelt sich um eine Übergangslösung. Die Vorlage geht nun an den Ständerat.

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