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EU-Verträge: Cassis warnt vor Domino-Effekt

Keystone-SDA
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Bern,

Aussenminister Cassis hat die Abstimmungsmodalitäten über neue EU-Verträge verteidigt. Bei den Entscheidungen dürfe man sich nicht von Gefühlen leiten lassen.

Cassis
Aussenminister Cassis hat ein faktives Referendum bei EU-Verträgen verteidigt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Aussenminister Cassis hat das fakultative Referendum für EU-Verträge verteidigt.
  • Er warnte vor einem Domino-Effekt bei Abstimmungen aus dem Bauchgefühl zu handeln.
  • Cassis betonte die Bedeutung der korrekten Anwendung von Verfassungsrecht.

Aus Sicht von Aussenminister Ignazio Cassis geht es in der Frage der Abstimmungsmodalitäten über die neuen Verträge mit der Europäischen Union um die korrekte Anwendung von Verfassungsrecht. Man dürfe sich dabei nicht von Gefühlen leiten lassen.

Cassis verteidigte in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF den Entscheid des Bundesrats, die Abkommen mit Brüssel dem fakultativen und nicht dem obligatorischen Referendum zu unterstellen.

Es sei klar, dass ein doppeltes Mehr von Volk und Ständen eine «sicherere Entscheidung» wäre, räumte Cassis ein. Er warnte aber vor einem Domino-Effekt: «Wenn sie diese Entscheidung leichtherzig treffen, dann gibt es andere Themen, die auch Bauchgefühle generieren.»

Gefahr eines politischen Präzedenzfalles

Es könnten Ansprüche entstehen, beispielsweise auch für Freihandelsabkommen mit China oder mit lateinamerikanischen Staaten ein doppeltes Mehr zu verlangen, so der Aussenminister. «Wenn es eine so leichte politische Abwägung ist, kann jeder kommen und etwas behaupten.» Der Bundesrat sei der erste Garant, dass die Verfassung richtig angewandt werde.

Befürwortest du die neuen EU-Verträge?

Cassis wies zudem den Vorwurf zurück, die FDP sei in der Sache gespalten. «Was sie als gespalten bezeichnen, nenne ich Meinungsvielfalt. Das ist die Quintessenz der Demokratie», sagte er angesprochen auf Medienberichte, wonach Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter für ein obligatorisches Referendum eintrat.

Kommentare

User #5698 (nicht angemeldet)

Egal was ihr hier motzt, egal was ihr schlussendlich abstimmen werdet, egal was immer euch versprochen wird, bezahlen werdet IHR es, nun wird nur noch darüber entschieden wie teuer euch das ganze zu stehen kommt. Bei einer Annahme verlieren die Geschäftsinhaber und all die Meuschler am meisten, und der normale Büezer profitiert am meisten, bei einer Ablehnung werdet ihr alle noch höhere Preise zu begleichen haben, plus noch mehr Einschränkungen, und all das wird dem normalen Arbeiter aufgebürdet, denn die Oberen werden bestimmt nicht für ihren Sieg bezahlen. Zudem, all das was ihr so heroisch von Vorteil für die Schweiz hervorhebt und ihr auf keinen Fall was daran ändern wollt, nützt in Tat und Wahrheit nur gerade mal 10% der normal arbeitenden Bevölkerung was, der ganze Vorteil sonst geht auch hier wieder an die Oberen. Nunja, jeder von euch kann sich informieren und sich seine eigene Meinung bilden, aber wenn ich so in die Vergangenheit schaue, glaube ich jetzt schon ziemlich genau zu sehen was kommen wird, und all das Gejammer danach. Well, ihr habt es selbst in den Händen und müsst damit leben was ihr entscheidet, mich betrifft es nicht mehr wirklich.

User #1299 (nicht angemeldet)

Der Bundesrat hat mit diesem Entscheid das Begräbnis der Schweiz eingeläutet und eilt so gehorsam den EU Wünschen voraus. Es ist beschämend wie unsere Demokratie in den Dreck gestampft wird

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