Behörden und Verbände ziehen sehr positive Bilanz zur Fussball-EM

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Bern,

Nach dem Final zogen die Gastgeberstädte eine positive Bilanz zur Frauen-EM, die auch sicherheitstechnisch ein «erfreuliches Beispiel» war.

Fussball-EM
Direkt nach dem Final berichteten die Gastgeberstädte von einer positiven Bilanz zur Fussball-EM der Frauen in der Schweiz. (Archivbild) - keystone

Am Tag nach dem Final haben die Gastgeberstädte eine durchgängig positive Bilanz zur Fussball-EM der Frauen in der Schweiz gezogen. Auch aus sicherheitstechnischer Sicht sei die Europameisterschaft ein «erfreuliches Beispiel» gewesen, hiess es vonseiten des Verbands Schweizerischer Polizei-Beamter.

Grosse Sportveranstaltungen seien für die Schweizer Polizistinnen und Polizisten stets eine Zusatzbelastung, teilte der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter (VSPB) am Montag mit.

Doch die diesjährige EM sei nicht nur ein sportliches Highlight gewesen, sondern auch aus sicherheitspolizeilicher Sicht ein erfreuliches Beispiel dafür, dass «grosse Sportveranstaltungen in einem friedlichen und respektvollen Rahmen stattfinden können». Der Verband wünscht sich, dass dieses Vorbild «auch bei zukünftigen Sportanlässen – unabhängig von Geschlecht oder Liga – Schule macht».

Die Gastgeberstädte zogen denn auch eine durchwegs positive Bilanz zu dem sportlichen Grossanlass. In Basel, wo am Sonntag der Final zwischen England und Spanien stattfand, verlief die Fussball-EM laut der Polizei und der Sanität ruhig und friedlich.

EM der Frauen ohne Gewalt

Das nennenswerte Ereignis sei gewesen, dass es keine nennenswerten Ereignisse gegeben habe, sagte Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann. Das Turnier der Frauen habe gezeigt, dass eine EM auch ohne Gewalt über die Bühne gehen könne. Daraus sollten die nötigen Lehren für den Männerfussball gezogen werden, so Eymann weiter.

Auch die Berner Kantonspolizei blickt auf eine friedliche EM zurück. Die Spiele im Stadion Wankdorf in Bern und in der Thuner Stockhorn-Arena verliefen grösstenteils ruhig und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Auch in den Fanzonen auf dem Bundesplatz und dem Waisenhausplatz in Bern sowie im Bälliz in Thun herrschte eine friedliche Stimmung, wie es am Montag hiess.

Trotz hoher Besucherzahlen sei es nur vereinzelt zu kleineren Interventionen gekommen. Dabei handelte es sich um einzelne Meldungen zu Taschendiebstählen und kleinen Vorfällen mit alkoholisierten Personen.

Auch die Gastgeberstadt Zürich sieht die Frauen-EM als «vollen Erfolg». Die Stadtpolizei berichtete von keinen Zwischenfällen, abgesehen von einem Foodtruck bei der Fanzone, der am 11. Juli ausbrannte.

Host Cities mit ruhigem Verlauf

Analog wurden auch in den Host Cities St. Gallen, Luzern, Sitten und Genf keine nennenswerten Vorfälle verzeichnet. Einzig die Stadtpolizei St. Gallen verzeigte zwei Personen, weil sie an den ersten beiden Spieltagen trotz Flugverbotszone beim Stadion Drohnen aufsteigen liessen.

Mit einer weltweiten Gesamtzuschauerzahl von 500 Millionen wurde bei den TV- und Streamingzahlen laut den Verantwortlichen ein neuer Rekord bei einer Frauen-Fussball-EM erreicht. Das Penaltyschiessen im Finale zwischen Spanien und England am Sonntag verfolgten laut dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) allein auf SRF zwei bis zu 1,36 Millionen Menschen.

Insgesamt fanden in den acht Austragungsstädten 31 Spiele statt, davon waren 29 ausverkauft. Mehr als 650'000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Spiele in den Stadien, wie es weiter hiess. Tatsächlich wurde der bisherige Zuschauerrekord von 2022 in England deutlich übertroffen. An den zahlreichen Fanmärschen nahmen zudem insgesamt 95'000 Personen teil.

In Basel nutzten laut den Verantwortlichen rund eine halbe Million Menschen die Angebote rund um die EM. Davon verfolgten 170'000 Besuchende die fünf Spiele im St. Jakob-Park, rund 25'000 nahmen an den Fanmärschen teil und 300'000 Personen waren in den Fanzonen unterwegs, wie es am Montag hiess.

Zürich setzt Frauenfussball ins Rampenlicht

Auch das Zürcher Stadion Letzigrund war bei allen fünf Spielen ausverkauft. Die Fanzone beim Hauptbahnhof empfing nach Angaben der Stadt Zürich über 170'000 Besuchende. Die Stadt Zürich habe den Frauenfussball ins Scheinwerferlicht gerückt und mit Begleitmassnahmen gefördert. Ein vielfältiges Publikum, das über die Gemeinschaft der Fussballfans hinausgehe, sei erreicht worden.

In Bern wurden die Erwartungen laut der Co-Gesamtprojektleiterin Hannah Sutter ebenfalls «übertroffen». Sowohl die übertragenen Fussballspiele als auch die 24 Gratiskonzerte und andere Programmpunkte seien auf grosses Interesse gestossen, hiess es am Montag.

Auch die vier Spiele im Stadion Wankdorf waren ausverkauft und zogen rund 120'000 Matchbesuchende an. An den Fanmärschen vor den Spielen nahmen kumuliert 40'000 Menschen teil, wie es weiter hiess. Jener vor dem Viertelfinal zwischen Spanien und der Schweiz gilt als grösster Fanmarsch in der Geschichte der Women's Euro.

In der Host City Thun pilgerten derweil insgesamt 24'000 Menschen ins Stadion. Die Fanzone und der Infopoint zogen schätzungsweise 10'000 Besucherinnen und Besucher an.

Über 10'000 Besucher täglich in Luzerner Fanzone

In Luzern haben sich laut der Stadt und dem Kanton pro Tag durchschnittlich über 10'000 Personen in der Fanzone aufgehalten. Auf der Luzerner Allmend wurden drei Spiele vor ausverkauften Rängen ausgetragen. Und auch in St. Gallen fanden die drei Spiele vor ausverkauften Rängen statt.

Auch der Tourismus in den Regionen hat durch die Frauen-EM einen temporären Aufschwung erlebt. In St. Gallen beispielsweise waren bereits vor Turnierbeginn viele Unterkünfte in der Region ausgebucht. Insgesamt verzeichneten die Hotels eine aussergewöhnlich hohe Auslastung, schrieb die Host City St. Gallen. Auch die Gastronomie meldete höhere Umsätze als sonst zu dieser Zeit.

Basel Tourismus geht derweil davon aus, dass die Logiernächte im Juli wegen der Fussball-EM um 5 bis 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen haben. An den Spieltagen lag die Auslastung der Hotels bei 85 bis 90 Prozent.

In Luzern buchten alleine die dort spielenden Teams aus den Niederlanden, Wales, Dänemark und Italien zusammen mit der Turnierorganisation über 2200 Übernachtungen. Dazu kamen Übernachtungen von Fussballfans, etwa auf Campingplätzen.

Kommentare

User #4858 (nicht angemeldet)

Lustig das staatliche Organisationen sich immer als Winner sehen, siehe auch EU 🫣

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