Die Deutsche Bahn will 130'000 Schwellen prüfen. In den betroffenen Abschnitten müssen die Züge langsamer fahren.
Hauptbahnhof Zürich
Gleise am Hauptbahnhof Zürich. (Archivbild) - SDA

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Deutsche Bahn inspiziert Tausende Betonschwellen.
  • Im Sommer wurden «Unregelmässigkeiten in der Materialbeschaffenheit» festgestellt.
  • Deshalb müssen jetzt rund 137'000 Schwellen ausgetauscht werden.
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Die Bahn weitet die Inspektion Tausender Betonschwellen aus. Bundesweit sollen weitere 130'000 Bauteile überprüft werden, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Fahrgäste müssen sich auf Einschränkungen einstellen, etwa wenn Schwellen ausgetauscht werden.

Bei der Überprüfung von 200'000 Schwellen eines bestimmten Bautyps und Herstellers waren im Sommer «Unregelmässigkeiten in der Materialbeschaffenheit» aufgefallen.

Die Bahn will Tausende weitere Schwellen überprüfen.
Die Bahn will Tausende weitere Schwellen überprüfen. - Hauke-Christian Dittrich/dpa

Wie eine Bahn-Sprecherin nun mitteilte, müssen rund 137'000 dieser Schwellen ausgetauscht werden. Bis Ende des Jahres sollen nahezu alle betroffenen Strecken wieder normal befahrbar sein. «Teilweise wird sich der Austausch der Schwellen allerdings bis in das kommende Jahr ziehen.»

Züge müssen Tempo drosseln

Bei den neu zu untersuchenden Bauteilen handelt es sich um Schwellen anderer Hersteller, bei denen die gleiche Gesteinsart verarbeitet wurde. Sollten die Experten Auffälligkeiten entdecken, werden die entsprechenden Schwellen der Bahn zufolge getauscht. «Bis die betroffenen Schwellen getauscht sind, fahren Züge dann in den entsprechenden Abschnitten langsamer. Es könne auch zu Sperrungen kommen, teilte der Konzern mit. Die betroffenen Schwellen seien bundesweit verbaut, vorrangig jedoch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

brücke zürich
Ein SBB-Zug überquert eine Brücke in Zürich. - Keystone

Auslöser für die Inspektion im Sommer war ein Unglück in Garmisch-Patenkirchen Anfang Juni, bei dem ein Regionalzug entgleiste. Vier Menschen starben. Bei den dann überprüften Bauteilen handelte es sich laut Bahn um den gleichen Bautyp wie auf dem Streckenabschnitt des verunglückten Zugs. Rückschlüsse auf die Unfallursache in Oberbayern liessen sich aus den Inspektionserkenntnissen nicht ziehen, hiess es im Sommer.

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