Kampf gegen Cholera in 23 afrikanischen Ländern: Woran liegt es?
In über 20 afrikanischen Ländern ist die Cholera erneut ausgebrochen. Mangelnde Infrastruktur und Impstoffe verhindern eine Immunisierung.

In Afrika breitet sich derzeit eine massive Cholera-Epidemie aus, die mehr als 20 Länder betrifft. Bislang wurden in diesem Jahr rund 205'.000 Fälle registriert, mit einer steigenden Sterblichkeitsrate von 2,1 Prozent.
Hilfe ist laut der «Tagesschau» durch die angespannten Sicherheits- und Finanzlage erschwert. Entwicklungshilfe-Gelder sind vielfach zurückgegangen, und die Regenzeit droht die Situation weiter zu verschärfen.
Die Cholera in afrikansichen Ländern – Symptome und Verlauf
Cholera wird durch Bakterien verursacht, die vor allem durch verunreinigtes Wasser übertragen werden. Erkrankte leiden laut «msdmanuals.com» unter starkem, wässrigem Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, oft ohne Fieber.

Der massive Flüssigkeits- und Elektrolytverlust führt schnell zu Austrocknung des Körpers. Zu den typischen Symptomen zählen ein schneller Puls, niedriger Blutdruck, eingefallene Augen und Muskelkrämpfe.
Unbehandelt kann Cholera zu Kreislaufschock, Nierenversagen und Tod führen. Nicht alle Infizierten zeigen Symptome; viele tragen die Bakterien ohne Beschwerden, können sie jedoch weiterverbreiten.
Warum tritt es immer wieder Afrika?
Viele Menschen haben dem «Spiegel» zufolge keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und ausreichenden sanitären Einrichtungen. Verunreinigtes Wasser und mangelhafte Hygiene sind zentrale Faktoren für die schnelle Übertragung der Cholera-Bakterien.

Zusätzlich verschärfen klimatische Veränderungen wie Starkregen, Überschwemmungen und Dürren die Situation, in dem sie Wassersysteme zerstören. Überschwemmungen vermischen oft sauberes Wasser mit Fäkalien.
Auch die zunehemende Verstädterung mit wachsenden Elendsvierteln, politische Instabilität sowie mangelnde Gesundheitsvorsorge begünstigen Ausbrüche.
Kaum Impfstoffe vorhanden
Eine Impfung schützt nur gegen den Serogruppe O1-Erreger und nicht gegen alle möglichen Varianten der Cholera. Der Mangel an Impfstoffen ist in Afrika ein grosses Problem.
Sie werden meist importiert und es gibt nur sehr wenige eigene Produktionsstätten. Afrika wird in globalen Krisensituationen mit hoher Impfstoff-Nachfrage oft erst spät beliefert.
Die Gesundheitsinfrastruktur ist häufig schwach, was die Verteilung und Verabreichung der Impfstoffe erschwert. Bürokratie und mangelnde Logistik behindern laut «gemeinseim-fuer-afrika.de» zusätzlich eine schnelle und flächendeckende Immunisierung.