Bahn 2050: Fokus auf Agglomeration wird kritisiert
Das Wichtigste in Kürze
- Bahn 2050 fokussiert auf den Ausbau regionaler und überregionaler Distanzen.
- Berggebiete kritisieren diese Ausrichtung der Bahn 2050 auf Agglomeration.
- Die Erreichbarkeit der Berggebiete sei für den Tourismus zentral.
Bahn 2050 ist die neue Langfriststrategie des Bundesrats, die er im Juni dieses Jahres der Öffentlichkeit vorstellte. Im Fokus des Projekts Bahn 2050 stehen die kurzen und mittleren Distanzen.
Der Bundesrat nannte als Beispiele zusätzliche S-Bahn-Angebote oder eine Aufwertung der Bahnhöfe in Vorstädten. Auch bei Verbindungen zwischen regionalen Zentren beziehungsweise regionalen Zentren und Agglomerationen sieht die Landesregierung Luft nach oben.
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) hat die Ausrichtung der Bahn 2050 auf die Agglomerationen kritisiert. Eine gute Erreichbarkeit der Berggebiete seien für Tourismus und die lokale Bevölkerung unerlässlich, schrieb sie am Dienstag in einer Mitteilung.
Insbesondere verdienten verschiedene Bahnprojekte, die sich derzeit in der Pipeline befänden, voll Unterstützung, schrieb die SAB in ihrer Vernehmlassungsantwort weiter.
Tunnelausbau gefordert
Dazu zählten unter anderem der Vollausbau des Lötschbergbasistunnels und der Bau des multifunktionalen Grimseltunnels. Weiter wird die Realisierung der Bahnverbindung vom Unterengadin ins Vinschgau und nach Tirol thematisiert.
Verbesserungs- und Verlagerungspotenzial ortete die SAB auch im grenzüberschreitenden Personenverkehr. Von den 320'000 Personen, die vom Ausland her in die Schweiz zum Arbeiten pendelten, würden die meisten das Auto benützen. Der grenzüberschreitende Pendlerverkehr und der Ausbau der Nachtzugverbindungen sollten deshalb in die Perspektive Bahn 2050 aufgenommen werden.