Assistenzbeitrag für Behinderte von 81 Prozent als positiv bewertet

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Eine neue Umfrage bringt erfreuliche Nachrichten: 81 Prozent der befragten Assistenzbeziehenden sind zufrieden mit den Beiträgen.

Assistenzbeziehende
Dank des Assistenzbeitrages können behinderte Menschen eigenständiger durch den Alltag gehen. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • 81 Prozent der Assistenzbeziehenden sind mit der Leistung zufrieden.
  • Der Beitrag ermöglicht behinderten Personen ein eigenständigeres Leben.
  • Was stutzig macht: Trotz weniger Assistenzbeziehenden fallen höhere Kosten an.

Gemäss einer Umfrage sind 81 Prozent der befragten Personen, die einen Assistenzbeitrag beanspruchen, mit der Leistung zufrieden oder sehr zufrieden. Der Beitrag soll Behinderten ein eigenständigeres Leben ermöglichen.

Der Schlussbericht bestätige damit die Ergebnisse der bisher publizierten Berichte, wie das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) am Donnerstag mitteilte.

rollstuhl
Ein Mann im Rollstuhl. - pixabay

Die Lebensqualität habe sich ebenso wie die Selbstbestimmung gesteigert. 70 Prozent der befragten Erwachsenen geben zudem an, dass sich die zeitliche Belastung der Angehörigen durch den Assistenzbeitrag verringert habe.

Die Assistenzbeziehenden seien grösstenteils der Meinung, dass die Ziele der Massnahme erreicht werden. Die Selbstbestimmung und Eigenverantwortung, die gesellschaftliche Partizipation wurden gefördert, heisst es. Auch biete sich die Möglichkeit, trotz einer Behinderung zu Hause zu wohnen und würden Angehörige entlastet. Verbesserungsvorschläge gäbe es beim administrativen Aufwand, der mit der Leistung verbunden ist.

Weniger Assistenzbeziehende, aber mehr Kosten

Im Jahr 2019 bezogen 2612 Erwachsene und 696 Minderjährige einen Assistenzbeitrag der Invalidenversicherung. Das seien leicht weniger als die in der Prognose vorgesehenen 3000 erwachsenen Assistenzbeziehenden, schreibt das BSV.

Die prognostizierten Kosten von jährlich rund 47 Millionen Franken seien für erwachsene Beziehende hingegen bereits im Jahr 2017 überschritten worden. Sie würden bis heute weiter ansteigen. Im Jahr 2019 beliefen sich die Kosten auf rund 63 Millionen Franken.

stefan ritler
Stefan Ritler ist der Vizedirektor und Leiter des Geschäftsfeldes «Invalidenversicherung» beim BSV. - BSV

Dass die Kosten trotz weniger Beziehenden überschritten wurden, hängt mit der Prognose zusammen. Dies erklärte Stefan Ritler auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ritler ist der Vizedirektor und Leiter des Geschäftsfeldes «Invalidenversicherung» beim BSV.

In der Prognose sei man von leichteren Fällen ausgegangen, wie er weiter erklärt. Die Anfragen für Hilfeleistungen seien dann von Menschen mit schwereren Einschränkungen gekommen. Zudem sei der Hilfebedarf aller Assistenzbeziehenden höher als angenommen wurde.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Sozialhilfe
9 Interaktionen
IV-Eingliederung
1 Interaktionen
Bern
Invalidenversicherung
9 Interaktionen
Bei IV-Gutachten

MEHR AUS STADT BERN

Velo Schweiz
39 Interaktionen
Bern
YB
«Unterstützen»
Wettbewerb
22 Interaktionen
Gedenkort
rettungsgasse
8 Interaktionen
Dreiste Eskorte