Armee sucht Start-ups für Bunkeraufrüstung
Die Schweizer Armee plant, ihre stillgelegten Bunkeranlagen mithilfe von Start-ups zu modernisieren. Eine Ausschreibung soll dies ermöglichen.

Die Armee sucht eine «zeitgemässe» Lösung für die stillgelegten Bunkeranlagen der Festungsminenwerfer. Im Idealfall sollen die Bunker laut Ausschreibung zu schwer angreifbaren Verteidigungsknoten ausgebaut werden.
«Aufgrund der heute veränderten Bedrohungslage wird nun geprüft, wie die Armee die ehemaligen Standorte zeitgemäss nutzen kann», heisst es in einer Vorankündigung des Bundesamts für Rüstung Armasuisse auf der Beschaffungsplattform Simap.
Zuerst berichteten die «Neue Zürcher Zeitung» und «Blick» am Samstag über die Ausschreibung. Die miliztaugliche Lösung soll laut Ausschreibung eine weitreichende Wirkung gegen gepanzerte und weiche Ziele am Boden sowie gegen tieffliegende Ziele in der Luft erbringen.
Ausschreibung richtet sich an Technologie-Start-ups
Die bestehende Infrastruktur der Bunkeranlagen soll demnach «möglichst nicht verändert, aber mit moderner Effektorik versehen werden». Angestrebt werde eine Lösung, die ihre Wirkung innerhalb einiger Stunden erzielen könne.
Die Ausschreibung richtet sich offenbar an Start-ups, Firmen und Hochschulen, die an sicherheitsrelevanten Technologien arbeiten. Dies ging aus dem Eintrag auf Simap hervor. Weitere Informationen werden Interessierte demnach an einem Innovationstag der Schweizerischen Gesellschaft für Technik und Armee (STA) Mitte September erhalten.
«Lösungsvorschläge sollen aus allen Bereichen, auch ausserhalb der Wehrtechnologie, stammen», schreibt die STA in der Einladung zur Veranstaltung. Von diesem Tag erhofft sich die STA, dass unter den Teilnehmenden Partnerschaften für mögliche Projekte entstehen.
Effektive Lösung gesucht
Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine hatte die Armee bereits im Jahr 2023 den Verkauf von Bunkern gestoppt. Damals sagte Armeechef Thomas Süssli in einem Interview mit Tamedia, die Armee gehe den Katalog der Führungs- und Kampfanlagen durch.
«Wir müssen das nehmen, was wir haben», sagte er. Für die Anlagen der Festungsminenwerfer soll nun also eine effektive sowie eine kosten- und personalgünstige Lösung gefunden werden, wie aus der Vorankündigung von Armasuisse hervorging.