Schweizer Armee

Armee kommt wegen Felsabbrüchen vorerst noch nicht zum Einsatz

Keystone-SDA
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Oberwallis,

Wegen Felssturzgefahr am Kleinen Nesthorn kann die Armee im Bergsturzgebiet Blatten VS vorerst nicht eingreifen.

Blatten
In Blatten VS hat sich weiteres Felsmaterial gelöst. (Archivbild) - keystone

Im Bergsturzgebiet in Blatten VS kann die Armee wegen der Gefahr von Felsabbrüchen am Kleinen Nesthorn vorderhand nicht zum Einsatz kommen. Am Donnerstag werden in Wiler, Kippel und Ferden die Fronleichnamsprozessionen wie gewohnt gefeiert werden können.

Rund 30 Personen standen am Montag in Blatten im Einsatz, um die Strasse zum See auszubauen, der sich auf der Westseite des Schuttkegels gebildet hat.

Dieser soll im Verlaufe der Woche kontrolliert abgelassen werden, wie Fernando Lehner vom Regionalen Führungsstab der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Armee könne dagegen zurzeit nicht zum Einsatz kommen. Die Gefahr von Steinschlägen sei zu gross.

Aufräumarbeiten noch nicht gestartet

Am Kleinen Nesthorn werde nach wie vor grosse Aktivität festgestellt, sagte Lehner weiter. Der Berg sei instabil es komme immer wieder zu Abbrüchen.

Aus diesem Grund könne mit den Aufräumarbeiten beim zweiten See hinter dem Schuttkegel auf der Ostseite noch nicht gestartet werden. Dieser See soll von den schwimmenden Hausdächern, anderen Trümmern und Schwemmholz befreit werden.

Es ist geplant, Boote der Armee dafür einzusetzen. Die Fronleichnamsprozessionen werden auch in diesem Jahr mit Ausnahme von Blatten in allen Dörfern des Lötschentals wie gewohnt gefeiert, wie Lehner auf Anfrage weiter ausführte. Am 28. Mai hatte ein Bergsturz das Dorf Blatten weitgehend zerstört.

Massive Schäden durch den Bergsturz

Eine Person wird noch immer vermisst. Der Rest der rund 300 Bewohnerinnen und Bewohner hatte rechtzeitig evakuiert werden können.

Der Schuttkegel der abgestürzten 3,5 Millionen Kubikmeter Fels und Gletschereis ist zwei Kilometer lang, 400 Meter breit und stellenweise 200 Meter tief. Gemäss Schätzungen der Experten ist noch immer eine Million Kubikmeter Fels in Bewegung.

Die derzeitige Schadensumme wird auf eine halbe bis zu einer Milliarde Franken geschätzt.

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