Blatten VS soll bis 2029 neu entstehen – «keine Utopie»
Nach dem Bergsturz von Blatten laufen die Wiederaufbau-Pläne heiss. Die Gemeinde hat nun die nächsten Schritte skizziert.

Das Wichtigste in Kürze
- Blatten VS soll in drei bis fünf Jahren wieder aufgebaut werden.
- Die Planung für das neue Dorf läuft.
- Der Bund spricht für das verschüttete Bergdorf fünf Millionen Franken.
Das vom Bergsturz verschüttete Walliser Dorf Blatten soll in drei bis fünf Jahren wieder aufgebaut werden. An einer Urversammlung der Gemeinde Blatten vom Donnerstagabend präsentierten die Behörden den vorläufigen Fahrplan für den Wiederaufbau.
Gemeindepräsident Matthias Bellwald erklärte in der Turnhalle von Wiler gegenüber der Sendung «Heute Morgen» von Radio SRF: Es gehe um zwei Weiler, die man zum neuen Blatten ausbauen könnte.
Schon bis 2028 könnte neues Dorf stehen
In den Weilern Eisten und Weissenried sowie dem Dorfkern von Blatten soll das Dorf in einer nächsten Phase aufgebaut werden.
Es werde auch dort Strasse, Dorfplatz und Kirche geben. Für die jungen Menschen werde dies dann einst das alte Blatten sein, sagte Bellwald. Laut SRF-Berichterstattung solle das neue Blatten bereits in drei bis fünf Jahren stehen.
Konkret soll ab 2026 soll der Freilegung und Aufräumung des alten Dorfkerns und der Entleerung des Sees begonnen werden. Während ab 2028 die Erweiterung bestehender Weiler geplant ist.
Ab 2029 könnten dann erste neue Gebäude, darunter Hotels, im neuen Dorfkern entstehen.
«Das ist keine Utopie, sagte Bellwald laut dem «Tages-Anzeiger». «Das haben wir im Gemeinderat als machbar beurteilt.»
Die Gefahrenkarte sei zurzeit intakt, auf dieser Basis sei das Projekt entwickelt worden, sagte Bellwald gegenüber dem «Walliser Boten».
Die Kantonsstrasse sowie die Basis-Infrastruktur sollen rasch wiederhergestellt werden. Er sei sehr optimistisch, dass der eingeschlagene Weg rasch verfolgt werden könne.
Die Leute hätten die Botschaft, dass man zurückkehren will, sehr gut aufgenommen, sagt Bellwald gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Mit dieser Botschaft war der Grundstein gelegt. Dass, wenn wir zurückkehren, man rasch etwas auf die Beine stellen und sich konkret die Frage stellen muss, wo wir das machen können.»
Es müsse nun rasch vorwärtsgehen.
Blatten engagiert Herzog & de Meuron
Gemäss Berichterstattung hat das Architekturbüro Herzog & de Meuron die Wiederaufbaupläne visualisiert.
Bis im Frühling 2026 sollen die Weiler Eisten, Weissenried und Gassen wieder ans Strom-, Wasser- und Abwassernetz angeschlossen sein. Ab 2027 soll dann die Besiedlungsphase beginnen.
00:00 / 00:00
Wie am Donnerstag bekannt wurde, erhält das bei einem Bergsturz weitgehend verschüttete Bergdorf vom Bund eine Soforthilfe. In der Höhe von fünf Millionen Franken. Nach dem Ständerat hiess auch der Nationalrat die entsprechenden Rechtsgrundlagen oppositionslos gut.