Gemeindeversammlung von Blatten VS stimmt über Budget ab

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Oberwallis,

Die Gemeinde Blatten stimmt über das Budget 2026 ab und plant ein neues Wohnprojekt.

Blatten VS Birchgletscher
Für die Jahre 2026 bis 2030 rechnet der Gemeinderat mit Wiederaufbaukosten von rund 40 Millionen Franken, die zu Lasten der Gemeinde Blatten gehen. (Archivbild) - keystone

Die Bürgerinnen und Bürger von Blatten VS stimmen am Mittwochabend über das Budget 2026 ab. Die Gemeindeversammlung im Nachbardorf Wiler steht ganz im Zeichen des Bergsturzes vom 28. Mai. Zudem stellt der Gemeinderat ein Wohnprojekt für Betroffene vor.

Eine Bedarfsabklärung ergab rund 30 Gesuche für neuen Wohnraum, fast die Hälfte davon dringend. In Wiler soll deshalb ein Gebäude mit elf Mietwohnungen entstehen. Die Kosten belaufen sich auf 8,5 Millionen Franken.

Die neu gegründete Wohnbau Blatten AG übernimmt das Projekt. Der Baustart könnte nach Bewilligung des Gesuchs noch dieses Jahr erfolgen, der Bezug ist für Ende 2026 geplant. Finanziert wird das Vorhaben durch einen bereits bewilligten Gemeindekredit, Fördergelder von Bund und Kanton sowie einen Bankkredit.

Der Gemeinderat plant, im Lötschental bezahlbare Mietwohnungen für Familien und alleinstehende Personen bereitzustellen, die aufgrund der Katastrophe ihr Zuhause verloren haben.

Keine Steueranpassungen trotz Defizit

Ziel sei es, die Wohnsituation der Betroffenen zu stabilisieren, bis eine Rückkehr nach Blatten möglich werde, heisst es in den Unterlagen zur Gemeindeversammlung.

Die Naturkatastrophe hat nicht nur das Leben der Einwohnerinnen und Einwohner erschüttert, sondern auch die Gemeindefinanzen nachhaltig verändert. Für 2026 rechnet Blatten mit einem Fehlbetrag von rund 17'000 Franken – nach einem Gewinn von 103'000 Franken im Budget 2025.

Trotz einer prognostizierten Steuerertragsreduktion von fast 20 Prozent, bedingt durch Wegzüge, sind keine Steueranpassungen vorgesehen.

Die Eigenmittel der Gemeinde steigen dennoch: Versicherungsleistungen für zerstörte Anlagen und Gebäude liegen deutlich über deren Buchwert. Die Gelder sollen zur Schuldentilgung und zur Vorfinanzierung von Katastrophenkosten eingesetzt werden.

Wiederaufbaukosten belaufen sich auf Millionen

Von den geplanten Ausgaben 2026 in Höhe von 14,86 Millionen Franken entfallen 13,25 Millionen Franken direkt auf den Bergsturz am Kleinen Nesthorn. Die ordentlichen Ausgaben sinken dadurch von 2,46 auf 1,61 Millionen Franken,

Grosse Unterschiede zeigen sich auch bei den Investitionen: Diese fallen im Vergleich zum Vorjahr von 1,1 Millionen auf nur noch etwa ein Zehntel davon – nämlich lediglich noch um die bescheidene Summe von gerade mal knapp unter hunderttausend Schweizer Franken.

Für die Jahre 2026 bis 2030 rechnet der Gemeinderat mit Wiederaufbaukosten von rund 40 Millionen Franken, die zu Lasten der Gemeinde Blatten gehen.

Wie viel der Wiederaufbau gesamthaft kosten wird, ist unklar. Die Schätzungen belaufen sich auf mehrere hundert Millionen Franken.

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Kommentare

User #1642 (nicht angemeldet)

Man will es einfach nicht wahr haben! tsts

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