Arbeitslosenversicherung schliesst 2020 dank Zustupf im Plus ab
Die Arbeitslosenversicherung konnte 2019 ihre Schulden auf Null abbauen. Im vergangenen Jahr musste der Bund ihr jedoch unter die Arme greifen.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus stellte 2020 die Arbeitslosenversicherung auf die Probe.
- Im Jahr 2019 konnte sie ihre Schulden auf Null abbauen.
- Im letzten Jahr musste der Bund ihr jedoch unter die Arme greifen.
Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 die Arbeitslosenversicherung (ALV) auf die Probe gestellt, personell wie finanziell. Nachdem die ALV im Jahr 2019 ihre Schulden auf Null abbauen konnte, musste ihr der Bund im vergangenen Jahr kräftig unter die Arme greifen.
Der Grund dafür waren die milliardenhohen Zahlungen für Kurzarbeit. Insgesamt hat die ALV im letzten Jahr 9,2 Milliarden Franken an Unternehmen ausbezahlt, die Kurzarbeit beantragt und abgerechnet hatten. Am Ende dürfte die 10-MilliardenGrenze überschritten werden.
Zur Deckung dieser Kosten hatte der Bund eine ausserordentliche Zusatzfinanzierung aufgegleist. Dank dieser habe die ALV 2020 mit einem Einnahmenüberschuss von geschätzt 0,19 Milliarden Franken abgeschlossen, teilte das Seco am Freitag mit. Dabei standen den Einnahmen von 19,0 Milliarden Ausgaben von 18,8 Milliarden Franken gegenüber.
Folgen der Krise beschäftigen ALV weiter
Die Folgen der Pandemie werde die ALV weiter beschäftigen, sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit im Seco, an der Jahresmedienkonferenz. Die Kurzarbeit werde mit den erneuten Schliessungen von Restaurants oder Freizeitbetrieben über die Wintermonate wieder deutlich ansteigen.
Die ALV sei für die anstehenden Herausforderungen gewappnet. Allerdings sei auch 2021 mit erheblichen Ausgaben für die Kurzarbeit zu rechnen. Zürcher fordert daher, dass der Bund das Instrument im Rahmen eines vereinfachten Verfahrens finanziert.