300 Personen versammelten sich 2021 nach einer Corona-Demo auf dem Hof eines Bauern in Altdorf UR. Das zieht jetzt für den Landwirt Konsequenzen mit sich.
Altdorf
Das Tell Denkmal in Altdorf (UR). - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Das Wichtigste in Kürze

  • 300 Personen versammelten sich 2021 auf dem Hof eines Urner Landwirts.
  • Nach einer Demo gegen die Corona-Massnahmen sind sie dorthin geströmt.
  • Der Landwirt behauptet, er hätte das nicht gewollt. Trotzdem ist er jetzt vor Gericht.
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Vor drei Jahren versammelten sich Hunderte von Menschen aus verschiedenen Teilen der Schweiz auf dem Rathausplatz in Altdorf. Sie protestierten gegen die damals geltenden Corona-Massnahmen.

Obwohl das Aktionsbündnis Urkantone keine Genehmigung für die Veranstaltung erhielt, strömten Gegner der Massnahmen trotzdem nach Uri.

Nach der Kundgebung zog ein Grossteil der Demonstranten auf den Hof eines Altdorfer Bauern, schreibt der «Bote der Urschweiz».

Dieser Schritt hatte rechtliche Konsequenzen für den Landwirt. Im Dezember letzten Jahres verhängte die Urner Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von 1000 Franken und Prozesskosten von 850 Franken gegen ihn.

Fanden Sie die Massnahmen gegen das Coronavirus angemessen?

Er hatte gegen die damalige Covid-19-Verordnung und das kantonale Covid-19-Reglement verstossen.

Bauer sieht seine Unschuld bewiesen

Der betroffene Bauer teilt laut «Bote der Urschweiz» die Anliegen der Demonstrierenden, sieht jedoch seine Unschuld bewiesen. Er behauptet, dass er keinerlei Rolle bei der Organisation des Anlasses gespielt habe.

Er hätte lediglich sein Land zur Verfügung gestellt, wenn die Kundgebung genehmigt worden wäre.

Bauernhof
Corona-Demonstrierende auf dem Anwesen des Urner Bauern am 10. April 2021. - Nau.ch / Aydemir Hüseyin

Die Demonstranten hätten sich nur auf seinem Hof eingefunden, da seine Adresse bereits auf dem Veranstaltungsflyer stand. Er betonte, dass er versucht habe, die Leute von seinem Grundstück zu vertreiben.

Die Sichtweise der Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft sieht das anders. Sie argumentiert, dass der Bauer nichts gegen die Versammlung von über 300 Personen auf seinem Hof unternommen hat.

Der Verteidiger des Bauern fordert einen vollständigen Freispruch unter anderem wegen diverser Verfahrensfehler.

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