Die Ursache der Reaktorschnellabschaltung im AKW Mühleberg BE von Anfang März ist geklärt. Zwei Ventile wurden zu stark gedrosselt.

Zwei Absperrventile in den Impulsleitungen der Wasserstoffeinspeisung des Siedewasserreaktors waren gemäss der Atomaufsichtsbehörde Ensi zu stark gedrosselt. Deshalb kam es Anfang März zu der Reaktorschnellabschaltung im AKW Mühleberg BE.

Das Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) habe als Betreiber die massgebliche Betriebsvorschrift für die Wasserstoffeinspeisung präzisiert, um in Zukunft eine korrekte Stellung der Absperrventile sicherzustellen. Das teilte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) am Freitag mit.

Speisewasserpumpentest

Die Anlage habe beim Vorkommnis vom 7. März auslegungsgemäss auf den kurzzeitigen Anstieg der Aktivität an den Frischdampfleitungen reagiert. In AKW Mühleberg hatte am 7. März der monatliche Test einer Speisewasserpumpe stattgefunden.

Nach Abschaltung der Reservepumpe stieg die Aktivität im Frischdampf kurzzeitig an, wie das Ensi festhält. Dabei sei der Auslösewert für die Frischdampfaktivität erreicht worden. Dies habe zu einem auslegungsgemässen Schliessen der Frischdampfisolationsventile (Frischdampfisolation) geführt. Eine Frischdampfisolation bewirke eine automatische Reaktorschnellabschaltung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei zu stark gedrosselter Ventile waren an der Reaktorschnellabschaltung im März schuld.
  • Das Vorkommnis wird unterhalb der internationalen Ereignissskala Ines eingestuft.

Das Ensi stuft das Vorkommnis unterhalb der internationalen Ereignisskala Ines ein. Das AKW Mühleberg ist seit 1972 am Netz. Ende 2013 gab die BKW bekannt, dass sie die Anlage abschalten wolle, weil sich eine Nachrüstung finanziell nicht mehr lohne. Das AKW soll im Dezember 2019 vom Netz genommen werden.

Das Kernkraftwerk Mühleberg.
Das Kernkraftwerk Mühleberg. - Keystone
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