In Bundesaltzentren kommt es zu weniger Aggressionen, Drohungen oder Belästigungen. Das SEM sieht den Grund in einem Präventionsprojekt.
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In Bundesasylzentrum kommt es zu weniger Gewalt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aggressionen, Drohungen, Belästigungen o. ä. haben sich in den Asylzentren reduziert.
  • Absolut gesehen nahmen die Vorfälle 2022 im Vergleich zu 2021 um zehn Prozent zu.
  • An Übernachtungen gemessen gingen sie aber um fast die Hälfte zurück.

In den Asylzentren des Bundes ist die Zahl von Aggressionen, Drohungen, Belästigungen und weiteren Vorfällen gesunken. Zwar nahm die absolute Zahl im vergangenen Jahr zu – im Vergleich zu den Übernachtungen ging sie jedoch um fast die Hälfte zurück.

Dies teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Mittwoch auf Anfrage von Keystone-SDA mit. Es bestätigte damit einen Bericht der Tamedia-Titel vom gleichen Tag. Zu den sogenannten sicherheitsrelevanten Ereignissen zählen Tätlichkeiten, Belästigungen, aggressive Verhaltensweisen, Beschimpfungen und Drohungen.

Diese Vorfälle nahmen im Jahr 2022 gegenüber 2021 absolut gesehen um zehn Prozent zu. Misst man sie allerdings an der Zahl der Übernachtungen, so gingen sie um fast die Hälfte zurück: 2021 waren es insgesamt 1591 Vorfälle bei 766'497 Übernachtungen, 2022 wurden 2064 Fälle bei knapp 1,7 Millionen Übernachtungen verzeichnet.

Das SEM führt diese Entwicklung unter anderem auf ein Präventionsprojekt zurück. So kommen beispielsweise Beauftragte für Konfliktprävention sowie muslimische Seelsorgende zum Einsatz. Zudem wurde eine Meldestelle für Anliegen und Vorfälle geschaffen.

Auch die Herkunft der Asylsuchenden spielt eine Rolle. Während 2022 Personen aus den Maghreb-Staaten rund acht Prozent der Übernachtungen ausmachten, waren sie in 65 Prozent der sicherheitsrelevanten Vorfälle involviert. Personen aus der Ukraine – sie machten zwölf Prozent der Übernachtungen aus – waren lediglich in 0,4 Prozent der Fälle verwickelt.

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