1. Mai Demo: Zürcher Polizei drückt «Prix-Courage»-Gewinner zu Boden

Am Rande der unbewilligten Nachdemo der offiziellen 1.-Mai-Demo geriet am Montagnachmittag ein Mann vor dem Zürcher Volkshaus mit der Polizei aneinander. Dem Zwischenfall vorausgegangen war eine heftige Diskussion zwischen mehreren Personen und der Stadtpolizei. Die Personen störten sich an einem Band, mit dem die Polizei die Gegend rund um den Helvetiaplatz abgesperrt hatte.

Wie in einem Video von «Tele Züri» zu hören ist, ruft ein Mann in einem roten Pullover zu den Polizisten: «Hört auf damit, wir sind hier im Restaurant.» Zudem fuhr er fort: «Du musst mir nicht drohen, du blöder Wi****». Kurze Zeit darauf ist zu sehen, wie die Polizei den Mann aus der Gruppe Menschen wegzieht und ihn brutal zu Boden drückt. Der Mann wehrt sich und ruft: «Seht ihr das? Ich provoziere wirklich nicht!»

Als er den Kameramann des Senders bemerkt, bekräftigt er, während die Polizei ihn auf dem Boden festhält: «Ich habe nichts mit dieser Demonstration zu tun!» Er sei Remo Schmid, ein «Prix-Courage»-Gewinner, ein Ehrenbürger. «Ich helfe den Leuten – und das passiert mit mir.» Ein Polizist habe ihm die Nase zugehalten, behauptet Schmid, bevor er von der Polizei abgeführt wird. Zudem sagt er noch einige Male an den Kameramann gerichtet: «Film das!»

Wie «Tele Züri» berichtet, handelt es sich bei dem Mann im roten Pullover tatsächlich um einen Gewinner des «Prix Courage». Die Zeitschrift «Beobachter» verleiht den Preis jedes Jahr an Menschen in der Schweiz, die ausserordentliche, mutige Taten erbracht haben. Remo Schmid aus Dübendorf ZH erhielt den Preis im Jahr 2017 weil er eine Frau vor einem Gewalttäter gerettet hatte.

Die Stadtpolizei Zürich bestätigt den Vorfall gegenüber dem Sender, macht aber zur Identität des Mannes keine Angaben. Der Mann habe das Polizeiband abgerissen und sich der Anordnung der Polizei widersetzt sowie provoziert, heisst es. Die Polizei habe sich deshalb entschieden, ihn von den Leuten wegzuziehen. «Dagegen widersetzte er sich physisch.»