Am 1. Mai kommt es in Zürich zu Ausschreitungen. Nun gibt es eine erste Bilanz der Polizei: Zwei Personen wurden verletzt, elf auf eine Polizeiwache gebracht.
Luftaufnahmen aus Zürich. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürich führte eine bewilligte 1.-Mai-Demo heute Vormittag zu massivem Sachschaden.
  • Seit 15 Uhr geht eine Unbewilligte über die Bühne.
  • Auch hier werden Geschäfte beschädigt und Böller gezündet.

Die Stadtpolizei Zürich zieht nach den Demonstrationen am 1. Mai eine erste Zwischenbilanz.

Wie sie mitteilt, liegen bisher Meldungen über zwei Verletzte vor. Elf Personen wurden auf eine Polizeiwache gebracht, über 200 Personen weggewiesen. Allerdings dauere der Einsatz beim Kanzleiareal noch an. Die Polizei sei weiterhin mit einem grossen Aufgebot im Kreis 4 präsent.

Auch die Verkehrseinschränkungen dauern noch an, heisst es.

Juso: «Massive Polizeigewalt»

Die Juso spricht in einer Medienmitteilung vom Montagabend von «massiver Polizeigewalt» am 1. Mai in Zürich. Sie fordert eine unabhängige Ombudsstelle für Polizeigewalt. Die SVP lobt hingegen den «raschen und beherzten Einsatz» der Polizei.

Die Demo in Zürich eskaliert. - Nau.ch / Drone-air-media.ch

Um 15 Uhr startete in Zürich die erste unbewilligte 1.-Mai-Demo. Startpunkt war der Helvetiaplatz. Schon nach wenigen Minuten kam es zum Einsatz von Pyros.

Ebenso wenig lange liessen erste Personenkontrollen und Verhaftungen auf sich warten, wie Bilder von Nau.ch zeigen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Gummischrot ein. Ins Wasser der Wasserwerfer haben die Einsatzkräfte offenbar auch Reizgas gemischt.

Die Zürcher Stadtpolizei im Einsatz wegen der unbewilligten 1.-Mai-Demonstration. - Nau.ch

Nach keiner halben Stunde hatte die Polizei sämtliche Demonstrierenden eingekesselt und den Umzug gestoppt.

Polizei mit Gegenständen und Feuerwerk beworfen

Wie die Stadtpolizei auf Twitter mitteilte, wurde sie auf dem Helvetiaplatz von Teilnehmenden einer unbewilligten Demonstration angegriffen. Diese hätten mehrfach Gegenstände und Feuerwerk gegen die Beamten geworfen, hiess es. In der Folge setzte die Polizei Wasserwerfer und Tränengas ein.

Weitere Eindrücke von der 1.-Mai-Demo in Zürich. - Nau.ch / Drone-air-media.ch

Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete, hatte die Polizei zuvor angefangen, einige Teilnehmende eines kleinen, unbewilligten Demonstrationszugs festzunehmen. Die Polizei stellte klar, dass keine Demonstration geduldet werde. Auch Schaulustige sollten sich entfernen.

Auf Twitter rief die Stadtpolizei Zürich dazu auf, sich von dieser Demonstration fernzuhalten.

Bereits am Morgen fand ein Umzug mit über 10'000 Menschen statt. Dieser war zwar bewilligt, es kam aber zu massiven Sachbeschädigungen: Linksradikale bewarfen eine UBS-Filiale mit Farbe, zündeten Pyros und sogar Böller.

Auch bei anderen Geschäften entlang der Bahnhofsstrasse, wie etwa Läderach und H&M wurden die Schaufenster beschmiert.

Unbewilligte Demonstration Zürich 1.Mai
Erste Verhaftungen nur kurz nach Start der unbewilligten Demonstration in Zürich.
Pyros
Von Anfang an kamen Pyros zum Einsatz.
Polizei Demonstrierende Zürich
Die Polizei liess nicht lange auf sich warten: Innert weniger als 30 Minuten waren alle Demonstrierenden eingekesselt.
Demo Zürich
Inzwischen gilt die unbewilligte Demo als beendet.
1. Mai
Wasserwerfer kamen zum Einsatz.
1. Mai
Die Polizei griff am 1. Mai in Zürich hart durch.

Die Stadtpolizei Zürich erklärte: «Bei mindestens zwei Banken wurden Scheiben eingeschlagen». Ausserdem seien Polizisten mit Wasserballonen beworfen worden. Bereits im Vorfeld zitterten mehrere Ladenbesitzer an der Zürcher Langstrasse um ihre Filialen.

Auch in Bern enormer Sachschaden

Auch in Bern war es zu einem Umzug mit Gewalt gekommen. Und zwar bereits in der Nacht auf Sonntag. Dieser war von Anfang an unbewilligt und startete kurz nach Mitternacht vor der Schützenmatte via Bahnhof in Richtung Innenstadt. In Basel wurde ein unbewilligter Umzug heute bereits nach wenigen hundert Metern gestoppt.

Der Tag der Arbeit gibt schon länger Anlass für Demonstrationszüge. Ziel ist es eigentlich, sich für die «Arbeiterklasse» starkzumachen und für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen.

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