2017 wurde die Journalistin Daphne Caruana Galizia ermordet, nachdem sie eine weit verstrickte Korruption in Malta aufdeckte. Websites verstreuen nun Fake-News.
Mordfall Daphne Caruana Galizia
Kerzen und Blumen stehen im Gedenken vor einem Foto der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia vor dem Justizpalast. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Journalistin Daphne Caruana Galizia wurde 2017 durch eine Autobombe getötet.
  • Galizia hat eine weitverstrickte Korruption in Malta aufgedeckt.
  • Nun kursiert eine Desinformationskampagne gegen den Mordfall.
  • Die Familie von Galizia sieht hinter der Kampagne eine Verschwörung.

Auf Malta kursiert seit Tagen eine Desinformationskampagne im Zusammenhang mit dem Mordfall der getöteten Journalistin Daphne Caruana Galizia. Dabei tauchten gefälschte Internetseiten maltesischer Medien und Blogs auf sowie erfundene Artikel und E-Mails.

Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben in der Sache. Regierungschef Robert Abela teilte mit, den Fall an das Komitee für Internetkriminalität der Polizei weitergeleitet zu haben.

Caruana Galizia wurde 2017 durch eine Autobombe getötet.

Sie hatte zuvor durch ihre Recherchen weitverstrickte Korruption aufgedeckt. In dem Prozess gab ein Mann die Tat zu, während zwei auf nicht schuldig plädieren. Daneben wird ein berüchtigter Millionär und Geschäftsmann beschuldigt, den Mord finanziert zu haben.

Caruana Galizias Familie sieht hinter der Kampagne eine Verschwörung

Auf den gefälschten Webseiten standen erfundene Artikel, die seltsame Behauptungen über den Mordfall aufstellten oder andere damit verbundene Personen. Ausserdem gingen E-Mails herum, die angeblich von hochrangigen Menschen verschickt worden seien, darunter Abela. Die Familie von Caruana Galizia vermutet den Versuch, diejenigen in Verruf zu bringen, die für Gerechtigkeit in dem Fall kämpften.

«Diese Kampagne ist so plump, dass jeder weiss, wer dahinter steht. Deshalb war sie so erfolgreich darin, Angst zu verbreiten», schrieb Caruana Galizias Sohn auf Twitter. Die Anwälte des beschuldigten Millionärs liessen dagegen mitteilen, dass ihr Mandant jegliche Verwicklung in die E-Mails oder Internetseiten bestreite.

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