Mord

Mord an Malta-Journalistin: Lebenslang für Bombenzulieferer

Keystone-SDA
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Malta,

Zwei Männer wurden auf Malta wegen Beihilfe zum Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt.

Daphne Caruana Galizia
Kerzen und Blumen stehen in Valletta vor einem Foto der ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia. (Archivbild) - keystone

Etwa acht Jahre nach dem tödlichen Bombenanschlag auf die Journalistin Daphne Caruana Galizia sind auf Malta zwei Männer wegen Beihilfe zum Mord zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Das Gericht in der Hauptstadt Valletta verkündete das Strafmass, nachdem die Jury vergangene Woche die beiden für schuldig befunden hatte. Sie sollen die Autobombe geliefert haben, mit der die Bloggerin am 16. Oktober 2017 ermordet wurde.

Caruana Galizia war eine der bekanntesten Journalistinnen des Landes. Sie recherchierte zu Korruption auf der Mittelmeerinsel und veröffentlichte jahrelang über die teils weitreichende Korruption. Der Mord löste in dem EU-Inselstaat sowie international Empörung aus.

Die Täter und ihre Rolle im Verbrechen

Laut Ermittlungen wurde das Attentat von drei Männern verübt. Zwei Brüder wurden 2022 wegen Mordes zu jeweils 40 Jahren verurteilt. Ein weiterer Mittäter war bereits 2021 zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er ein Geständnis abgelegt und Details der Tat verraten hatte.

Die jüngst verurteilten Männer lieferten die Bombe, die etwa 500 Gramm Gelatine-Sprengstoff enthielt und per Handy gezündet werden konnte. Die Auftragskiller platzierten den Sprengsatz unter dem Fahrersitz von Caruana Galizias Auto und liessen ihn ferngesteuert hochgehen.

Die Familie der Bloggerin, die am Dienstag im Gerichtssaal anwesend war, äusserte die Hoffnung, dass die Urteile ein Schritt in Richtung einer sichereren Welt für Journalisten seien.

Der mutmassliche Drahtzieher wartet weiterhin auf seinen Prozess. Der Geschäftsmann Yorgen Fenech soll den Mord in Auftrag gegeben und 150'000 Euro an die Auftragskiller gezahlt haben.

Der Spross einer der einflussreichsten Unternehmerfamilien Maltas war Direktor des Kraftwerkskonsortiums, zu dem Caruana Galizia recherchierte, als sie ermordet wurde. Er bestreitet alle Vorwürfe.

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