Zuletzt wurde das Tier 1936 gesichtet – jetzt wurde eine für ausgestorben geglaubte Goldmullart wiederentdeckt.
De Wintons Goldmull
Der De Wintons Goldmull war bereits für ausgestorben erklärt worden. - CNN / JP Le Roux

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach 78 Jahren wurde ein für ausgestorben geglaubter Goldmull in Südafrika wiedentdeckt.
  • Der Fund unterstreicht die Dringlichkeit des Artenschutzes.
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In Südafrika wurde eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Eine als ausgestorben geltende Art von Goldmull, bekannt als De Wintons Goldmull, wurde nach fast neun Jahrzehnten wieder gesichtet. Dieser blinde, sandgleitende Nager, der zuletzt 1936 offiziell beobachtet wurde, konnte dank einer zweijährigen, innovativen Forschungsexpedition lokalisiert werden. Dies berichtet «CNN».

Das Forschungsteam bestand aus Mitgliedern des Endangered Wildlife Trust (EWT) und der Universität Pretoria. Es setzte auf eine Kombination aus Umwelt-DNA-Proben (eDNA) und einem speziell ausgebildeten Spürhund.

Sollte mehr zum Schutz gefährdeter Tierarten unternommen werden?

Der De Wintons Goldmull ist in etwa so gross wie ein Hamster. Dies und sein schimmerndes Fell, das ihn in der sandigen Umgebung nahezu unsichtbar macht, erschweren seine Sichtung. Sein Lebensraum sind schwer zugängliche Erdhöhlen in den Dünen im Nordwesten Südafrikas. Seine extrem empfindliche Hörwahrnehmung ermöglicht es ihm, Bewegungen über der Erde zu erkennen.

Schon bei einer Expedition im Juni 2021 sammelte das Team mithilfe eines Spürhundes über 100 Bodenproben entlang der nordwestlichen Küste. Dort wurden Aktivitäten von mehreren Goldmull-Arten festgestellt.

Diamantenabbau raubt dem Goldmull seinen Lebensraum

Die grösste Herausforderung bestand darin, De Wintons Goldmull von anderen Arten zu unterscheiden. Erst nachdem eine zweite Gen-Sequenz aus einem Museum in Kapstadt zugänglich wurde, konnte die Art eindeutig identifiziert werden.

Der Fund ist nicht nur für den Artenschutz von Bedeutung. Er unterstreicht auch die Dringlichkeit, Massnahmen zum Schutz der Art zu ergreifen. Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass die Art entlang der Westküste zwar weit verbreitet ist. Sie ist aber auch in geringer Zahl vorhanden und durch Lebensraumverlust infolge von Diamantenabbau gefährdet.

Dieser Durchbruch ist Teil des «Search for Lost Species»-Programms der Naturschutzorganisation Re:wild. De Wintons Goldmull ist die elfte «am meisten gesuchte verlorene Art», die seit Start des Programms 2017 wiederentdeckt wurde.

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