Tod

Südafrika rollt Ermittlungen zum Tod von Apartheid-Gegner Biko neu auf

Keystone-SDA
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Südafrika,

Südafrika nimmt die Untersuchung zum Tod des Anti-Apartheid-Aktivisten Steve Biko wieder auf.

South Africa Biko Inquest
Vor knapp 50 Jahren, am 12. September 1977, starb Biko an schweren Kopfverletzungen aufgrund mutmasslicher Folter im Polizeigewahrsam. - keystone

Südafrikas Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen zum Tod des prominenten Anti-Apartheid-Aktivisten Steve Biko wiederaufgenommen. Vor knapp 50 Jahren, am 12. September 1977, starb Biko an schweren Kopfverletzungen aufgrund mutmasslicher Folter im Polizeigewahrsam.

Bikos Tod löste internationale Empörung gegen die Brutalität des rassistischen Apartheid-Regimes aus, das die schwarze Bevölkerungsmehrheit systematisch diskriminierte.

Dennoch wurde der Fall Biko nie strafrechtlich verfolgt. Das Ziel der Wiederaufnahme des Verfahrens – mit Unterstützung von Rechtsvertretern der Familie Biko – sei es, Beweise vorzulegen, um festzustellen, ob Bikos Tod durch eine kriminelle Handlung oder Unterlassung verursacht wurde, sagte Luxolo Tyali, ein Sprecher der Staatsanwaltschaft (NPA).

«Die NPA und ihre Partner werden ihre Bemühungen fortsetzen, die Gräueltaten der Vergangenheit aufzuarbeiten und der Familie Biko sowie der gesamten Gesellschaft dabei zu helfen, damit abzuschliessen», so Tyali.

Bikos letzte Tage

Der damals 30-jährige Gründer der südafrikanischen Black-Consciousness-Bewegung war im August 1977 im Südosten des Landes festgenommen und 24 Tage lang verhört worden. Danach wurde Biko bewusstlos, nackt und gefesselt im Kofferraum eines Polizeifahrzeugs in ein 1.200 Kilometer entferntes Gefängniskrankenhaus in der Hauptstadt Pretoria gebracht. Er starb kurz nach der Ankunft.

Als Todesursache wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft schwere Hirnverletzungen und akutes Nierenversagen angegeben. Ein Gericht akzeptierte damals die Darstellung der Polizei, es sei bei einem Verhör zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen, bei der Biko mit dem Kopf gegen eine Wand gefallen sei.

Zwanzig Jahre später erklärten fünf ehemalige Polizeibeamte vor der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC), die die Verbrechen der Apartheid (1948 -1994) aufarbeitete, falsche eidesstattliche Erklärungen zu Bikos Tod abgegeben zu haben.

Inspiriert von dem Fall veröffentlichte der englische Musiker Peter Gabriel 1980 den Song «Biko» in Protest gegen das Apartheid-Regime. 1987 spielte Schauspieler Denzel Washington die Rolle Bikos in dem Oscar-nominierten Film «Cry Freedom».

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