Dieses Experiment ging so richtig schief: Weil Forschende bei Hamstern ein falsch eingeschätztes Gen entfernten, wurden diese deutlich aggressiver.
Hamster
So kennt man Hamster: Die niedlichen Nagetiere können jedoch auch ganz anders, wenn Wissenschaftler mit ihnen herumexperimentieren. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • An einer US-Uni haben Forschende versehentlich aggressive Hamster geschaffen.
  • Die Wissenschaftler haben bei den Tieren ein Gen deaktiviert – mit unerwarteten Folgen.
  • Die Ergebnisse seien «verblüffend», sagt ein Leiter der Studie.

Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders. Eine Gruppe US-amerikanischer Wissenschaftler von der Universität in Georgia deaktivierte bei Hamstern ein bestimmtes Gen. Die Folge: Die Tiere wurden richtig böse!

Wie «Big Think» unter Berufung auf die Studie berichtet, änderte sich das Verhalten der Tiere drastisch. Die Hamster verfolgten sich oder bissen sich gegenseitig doppelt so oft wie zuvor.

Offenbar rechneten die Forschenden nicht mit diesem Resultat. Denn eigentlich liessen frühere Studien die gegenteilige Reaktion vermuten.

«Wir verstehen dieses System nicht so gut, wie wir dachten»

Im Fokus steht dabei das Gen Avpr1a. Dieses sorgt bei männlichen Hamstern für ein aggressiveres Verhalten, legten bereits deutlich ältere Studien nahe. Wenn dieses mit bestimmten Hormonen aktiviert wird, ändert sich also das Benehmen der Tiere. Bei Weibchen war indes genau der gegenteilige Effekt zu beobachten.

Doch die Georgia-Studie widerspricht diesen Erkenntnissen nun. Denn – unabhängig vom Geschlecht – wurden sämtliche Hamster aggressiver, wenn das Gen nicht mehr aktiv war.

Elliott Albers, ein Leiter des Teams, spricht von einer «verblüffenden Schlussfolgerung». «Wir verstehen dieses System nicht so gut, wie wir dachten», gibt er zu. Das Thema wird in der Forschung sicher auch in Zukunft präsent bleiben.

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