Eine Studie stellt fest, dass vier Arten von grossen Menschenaffen sich gegenseitig spielerisch necken. Forscher stellen es dem menschlichen Witzeln gleich.
Gorillas
Auch Gorillas treiben laut Analysen gern Schabernack mit anderen. - Ben Birchall/PA Wire/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie zeigt: Affen könnten einen ähnlichen Sinn für Humor haben wie die Menschen.
  • Vier grosse Arten von Menschenaffen necken sich gegenseitig spielerisch.
  • Die Forschergruppe untersuchte die Handlung des Neckens sowie die Körperbewegungen.
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Ein kürzlich veröffentlichter Bericht legt nahe: Unsere nächsten Verwandten im Tierreich könnten einen Sinn für Humor haben, der dem unseren ähnelt. Die Studie zeigt auf, dass vier Arten von grossen Menschenaffen sich gegenseitig spielerisch necken. Gemeint dabei sind: Orang-Utans, Schimpansen, Bonobos und Gorillas.

Die Forschergruppe stellte fest, dass das Neckverhalten der Affen provokativ und hartnäckig ist. Dies ähnelt stark dem menschlichen Witzeln, wie das Portal «goodnewsnetwork» schreibt.

Das Forschungsteam glaubt nun daran: Die Voraussetzungen für Humor könnten sich in der menschlichen Abstammungslinie bereits vor Millionen von Jahren entwickelt haben.

Spielerisches Necken als Vorläufer des Witzelns

Die Studie, welche in der Zeitung «Proceedings of the Royal Society B» veröffentlicht wurde, konnte feststellen: Vier Menschenaffenarten necken sich spielerisch. Dr. Isabelle Laumer, die Erstautorin der Studie, sagt: «Grosse Menschenaffen sind ausgezeichnete Kandidaten für spielerisches Necken.»

Sie seien uns eng verwandt, würden sich am sozialen Spiel beteiligen und das Lachen zeigen. Weiter sagt sie: «Sie haben ein relativ ausgeklügeltes Verständnis der Erwartungen anderer.»

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18 verschiedene Neckverhaltensweisen identifiziert

Während die Forscher das Geschehen untersuchten, wurde festgestellt: Orang-Utans, Schimpansen, Bonobos und Gorillas zeigten alle absichtlich provokatives Verhalten. Dies sei oft begleitet von Merkmalen des Spiels gewesen.

Genau beobachtete die Gruppe die Handlung des Neckens sowie die Körperbewegungen und Gesichtszüge dabei. Die ganze Interaktion wurde genau unter die Lupe genommen und auch geschaut, wie das Ziel des Neckenden reagierte. Die Forscher kamen zu einer Erkenntnis von 18 verschiedene Arten von Neckverhalten. Damit wollten die Tiere oftmals eine Reaktion provozieren oder auf sich aufmerksam machen.

So meint die Hauptautorin der Studie, UCLA-Professorin Erica Cartmill: «Die Necker haben wiederholt mit einem Körperteil oder einem Gegenstand in der Mitte des Blickfelds der Zielperson gewinkt oder geschwenkt.»

Weiter sagt sie: «Oder sie schlugen oder stiessen sie dabei, starrten ihr Gesicht genau an, störten ihre Bewegungen oder zogen an ihren Haaren.» Schlussendlich war es ein Verhalten, welches schwer gewesen sei, für die Zielperson zu ignorieren.

Erste systematische Studie zum spielerischen Necken

Die Forscher wiesen darauf hin, dass schon früher ähnliche Verhaltensweisen bei Schimpansen festgestellt wurden. Es sei aber die erste Studie, die systematische Untersuchung des spielerischen Neckens untersucht.

«Wir hoffen, dass unsere Studie andere Forscher dazu inspiriert, das spielerische Necken in mehr Arten zu untersuchen», sagt Laumer abschliessend.

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