Zweifel widerlegt: Ozon-Schicht über Antarktis erholt sich
Die Ozon-Schicht über der Antarktis erholt sich, wie ein internationales Forschungsteam in einer neuen Studie bestätigt. Sie räumt damit Zweifel aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Auch über der Antarktis regeneriert sich die Ozon-Schicht.
- Ein internationales Forscherteam widerlegte in einer neuen Studie aufkommende Zweifel.
- Beobachtungen im Zeitraum von 2002 bis 2022 zeigten jedoch unerwartete Veränderungen.
Die Ozon-Schicht erholt sich auch über der Antarktis. Ein internationales Forschungsteam hat in einer neuen Studie Zweifel daran widerlegt.
Laut der im Fachmagazin «Agu Advances» veröffentlichten Studie verschleiert eine Zirkulation in der Stratosphäre die Erholung der Ozon-Schicht. Diese Zirkulation betrifft die Region über der Antarktis.
Diese Zirkulation sorgt dafür, dass der Fortschritt zunächst nicht sichtbar ist. Trotz dieses Effekts sei die Erholung aber vorhanden, teilte die an der Studie beteiligte Universität Graz (Österreich) am Donnerstag mit.
Zahlreiche Länder haben sich im Montrealer Protokoll von 1987 dem Schutz der Ozonschicht verschrieben. Mit dem weltweiten Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) begann sich die Ozon-Schicht der Erde langsam wieder zu erholen.
Es wird erwartet, dass der Abbau der schädlichen Substanzen bis in die 2060er- oder 2070er-Jahre andauert. Erst dann sollen sie vollständig abgebaut sein.
Zweifel an der Ozonloch-Erholung in der Antarktis gewachsen
Es mehrten sich allerdings auch die Zweifel, dass dieser Trend der Erholung auch am südlichen Ende der Welt gilt.
Die Erholung des antarktischen Ozonlochs sollte sich nämlich auch in einer Erwärmung der unteren Stratosphäre der Antarktis abzeichnen.
Beobachtungen im Zeitraum von 2002 bis 2022 zeigten jedoch unerwartete Veränderungen: Eine unerwartete anormale Erwärmung in der subtropischen unteren Stratosphäre der Südhemisphäre und eine Abkühlung über der Antarktis.
Das warf die Frage auf, ob sich dort die Ozon-Schicht weniger gut regeneriert.
Das internationale Forschungsteam konnte diese Annahme widerlegen. Stattdessen entdeckten sie, dass eine Verlangsamung der Brewer-Dobson-Zirkulation, einer grossräumigen Luftmassenbewegung in der Atmosphäre, die Ursache ist.
«Dieser Effekt verschleiert die Erholung der Ozon-Schicht am Südpol», erklärte Andrea Steiner von der Universität Graz. Die Berechnungen zeigen jedoch, dass die Erholung sehr wohl stattfindet. Sie werde lediglich von den Auswirkungen der veränderten Zirkulation überlagert.