Die Tierschutzorganisation WWF fordert mehr internationale Vereinbarungen, um die Fischbestände im Indischen Ozean zu schützen.
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Der WWF fordert einen Schutz für die Fischbestände im Indischen Ozean. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/ARNO BURGI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU ist einer der führenden Märkte für Meeresfrüchte.
  • Der WWF fordert deswegen mehr Schutz vonseiten der EU für den Indischen Ozean.
  • Für die Fischfanggebiete und viele Arten gebe es nur wenige rechtliche Rahmenbedingungen.

Die Tierschutzorganisation WWF (World Wildlife Fund For Nature) fordert mehr Engagement für den Schutz für die Fischbestände im Indischen Ozean.

Als einer der weltweit führenden Märkte für Meeresfrüchte habe die EU eine Fürsorgepflicht. Deshalb müsse sie auf schärfere Gesetze drängen, teilte der WWF am Montag mit. In wichtigen Fischfanggebieten im Indischen Ozean und für viele Arten würden nur wenige oder gar keine rechtlichen Rahmenbedingungen existieren.

Unregulierter Fischfang ist eine grosse Gefahr

Einem Bericht des WWF und des Trygg Mat Tracking (TMT) zufolge, richte sich die Aufmerksamkeit oft nur auf illegale Fischerei. Aber auch der unregulierte Fischfang gefährde das Ökosystem.

Die Tintenfisch-Fischerei in einem der unregulierten Gebiete habe demnach in fünf Jahren um 830 Prozent zugenommen. Gerade Tintenfische seien aber wichtig für das Ökosystem, weil sie beispielsweise Thunfischen als Nahrung dienten. Auch die stark gefährdeten Haie würden im Indischen Ozean durch die bisherigen Regeln nicht ausreichend überwacht und geschützt, hiess es.

Fischerei im Indischen Ozean
Eine Gruppe von Fischern leert ihr Netz am Strand des Indischen Ozeans. (Illustration) Foto: Hotli Simanjuntak/EPA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa

Im Indischen Ozean liegen nach Angaben des WWF einige der wichtigsten Fischfanggebiete der Welt. Dort würden über 14 Prozent des weltweiten Wildfangs gemacht. Allerdings seien bereits 70 Prozent der geschätzten Bestände in der Region überfischt. Die unregulierte Fischerei wurde bei dieser Berechnung noch gar nicht berücksichtigt.

Neben den regionalen Fischereiorganisationen müsse daher auch die EU handeln und beispielsweise eine transparente Lieferkette sicherstellen, teilte der WWF mit. Allein in die EU wurden 2017 den Angaben zufolge Tintenfische und Kalmare im Wert von knapp 25 Milliarden Euro eingeführt. Diese stammten hauptsächlich aus dem Indischen Ozean.

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