Der Saurier Ubirajara jubatus ist vor mehr als 100 Millionen Jahren gestorben – aber erst in diesem Jahrzehnt zu einem internationalen Politikum geworden. Der Konflikt um das Karlsruher Naturkundemuseum, falsche Angaben und fehlende Urkunden soll demnächst ein Ende haben.
Seit Jahrzehnten befindet sich das Fossil des Sauriers Ubirajara im Naturkundemuseum in Karlsruhe, jetzt soll es nach Brasilien zurück. Foto: Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe/dpa
Seit Jahrzehnten befindet sich das Fossil des Sauriers Ubirajara im Naturkundemuseum in Karlsruhe, jetzt soll es nach Brasilien zurück. Foto: Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Überreste sollten «demnächst» nach Brasilien zurückgebracht werden, sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

Derzeit würden die Modalitäten der Rückgabe mit dem Auswärtigen Amt geklärt. Das Magazin «Nature» hatte unter Berufung auf staatliche brasilianische Quellen berichtet, das Fossil des Sauriers Ubirajara jubatus solle im Juni zurückgebracht werden.

Hintergrund ist ein handfester Eklat: In einem Streit mit Experten aus Brasilien über die mutmasslich illegale Ausfuhr des Fossils hatte das Stuttgarter Ministerium zunächst die Position vertreten, dass es keine Anhaltspunkte dafür gebe, dass das Naturkundemuseum Karlsruhe die versteinerten Überreste aus der Kreidezeit unrechtmässig erworben habe. Im Juli vergangenen Jahres teilte es dann mit, das Museum habe falsche Angaben zum Import des Fossils gemacht.

Das Museum habe keine Dokumente von brasilianischen Stellen vorlegen können, die die Deklaration und Verzollung des Fossils bei der Ausfuhr nachweisen, erläuterte das Ministerium später in der Antwort auf eine Anfrage der FDP im Landtag. Insbesondere liege keine Ausfuhrgenehmigung aus Brasilien vor. «Von einer unrechtmässigen Ausfuhr aus Brasilien ist daher auszugehen.» Deswegen soll das Fossil zurückgegeben werden. Die Position sei klar, sagte der Sprecher.

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