Die US-Raumsonde «Osiris-Rex» nahm Gesteinsproben vom Asteroiden Bennu. Durch ein Leck verliert sie einige dieser Proben.
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«Osiris-Rex» verliert einige zuvor gesammelte Proben. - NASA/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Osiris Rex» sammelte erfolgreich Material von Asteroid Bennu.
  • Statt 60 Gramm waren es am Ende aber über 400 Gramm.
  • Gemäss Nasa ist ein nun ein «beträchtlicher» Teil der eingesammelten Masse entwichen.

Die US-Weltraumbehörde Nasa teilte am Freitag (Ortszeit) mit: Die Sonde habe zuvor wohl zu viel Probenmaterial auf dem rund 330 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Himmelskörper gesammelt. Demnach haben sich grössere Gesteinsbrocken wahrscheinlich so verkeilt, dass der Deckel des Sammelarms nicht mehr vollständig schliesst.

Die Nasa arbeite nun daran, die verbliebenen Proben so schnell wie möglich in einer Kapsel zu verstauen. «Ein beträchtlicher Teil der erforderlichen gesammelten Masse ist entwichen», sagte der Leiter der Mission, Dante Lauretta, bei einer telefonischen Pressekonferenz. «Meine grosse Sorge ist nun, dass die Partikel weiter austreten und wir hier fast Opfer unseres eigenen Erfolgs werden.»

Osiris Rex im Weltall
Die Sonde «Osiris Rex» soll den Asteroid Bennu bis Mitte Februar einmal in 62 Stunden umkreisen. - keystone

Die Sonde habe etwa 400 Gramm Probenmaterial gewonnen, deutlich mehr als die mindestens vorgesehenen 60 Gramm. Nach Angaben der Nasa sind nun aber fünf bis zehn Gramm Partikel zu sehen, die um den Greifarm herum schweben. Durch die annähernde Schwerelosigkeit auf dem Asteroiden verhalten sich die Gesteinspartikel wie Flüssigkeiten. Wie viel Material genau verloren wurde, ist der Nasa zufolge noch nicht bekannt.

Sonden-Aktivität muss heruntergefahren werden

Der Plan, am Samstag eine Massenmessung vorzunehmen, sei daher aufgegeben worden. Es bestehe das Risiko, weiteres Probenmaterial zu verlieren, erklärte die Nasa. Laut der Behörde müssen die Aktivitäten der Sonde nun so weit wie möglich heruntergefahren werden. Die Proben sollen möglichst schnell verstaut werden.

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Grafische Darstellung der Landung von «Osiris-Rex» auf dem Asteroiden - NASA/Goddard/Arizona State University/AFP

Die Mission soll zum Verständnis der Entstehung unseres Sonnensystems beitragen. Bennu wurde aus 500'000 bekannten Asteroiden ausgewählt. Wegen seiner mit rund 490 Meter Durchmesser idealen Masse und weil er durch Teleskope betrachtet von einer Sandschicht überzogen schien. Dies hätte die Probenentnahme erleichtert.

Ende 2018 zeigten Bilder des Asteroiden allerdings, dass er in Wirklichkeit von Felsen überzogen ist. Die Nasa-Forscher suchten daher lange nach einem geeigneten Landepunkt für «Osiris-Rex». Ein zweiter Anlauf zum Probensammeln könnte im Januar genommen werden. Im März soll die Raumsonde dann ihre lange Rückreise zur Erde beginnen und dort im September 2023 ankommen.

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