In Afrika scheint oft und stark die Sonne. Ein Mangel an Vitamin D sollte daher kein Problem für die Bevölkerung sein. Forscher widersprechen dieser Annahme.
Vitamin D
Ein Grossteil unseres Bedarfs an Vitamin D kann durch UV-Strahlen aufgenommen werden. (symbolbild) - Pixabay
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch grosse Teile der afrikanischen Bevölkerung leiden an Vitamin-D-Mangel.
  • Laut einer Studie hat jeder Dritte ein schweres Defizit des Vitamins.
  • Dies hängt wahrscheinlich mit der Urbanisierung und dem Lebensstil zusammen.

Ein Mangel an Vitamin D ist in Europa ein weitverbreitetes Problem. Dieser Vitamin-Spiegel ist hauptsächlich von der Sonne abhängig. Dadurch gelangt man schnell zur Schlussfolgerung: Menschen in sonnenreichen Ländern– wie beispielsweise in afrikanischen Gebieten– leiden weniger unter diesem Mangel.

Forscher widerlegen diese Annahme jedoch: Auch grosse Teile der afrikanischen Bevölkerung leiden unter Vitamin-D-Mangel. Im Fachmagazin «The Lancet» veröffentlichen sie die Ergebnisse ihrer Studie aus Kenia.

Jeder Dritte leidet an Mangel von Vitamin D

Die Forscher befassten sich mit 129 Studien mit insgesamt rund 21'500 Probanden. Diese stammten aus 23 verschiedenen afrikanischen Ländern. Das Ergebnis: Jeder Dritte leidet an einem schweren Defizit von Vitamin D.

vitamin d
Ein Mann misst seinen Blutzusckerspiegel. Vitamin D hat eine positive Wirkung auf den Blutzuckerwert. - Keystone

Wie «DW» berichtet, versucht Jörg Reichrath, der leitende Oberarzt der Hautklinik in Homburg, diese Zahl zu erklären. Wahrscheinlich sei die Urbanisierung und der damit verbundene Lebensstil schuld, meint er. Auch die Studienautoren stellen diese These auf.

Denn: Wer in geschlossen Räumen lebt und arbeitet, hat nicht viel von der Sonne. Da kann sie noch so viel und stark scheinen. Die Studienautoren belegen diese Theorie: Der Vitamin-D-Mangel ist in ländlicheren Regionen, wo man öfters draussen ist, deutlich geringer.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SpiegelStudie