UN-Wetterbehörde erwartet schon bald neuen Temperaturrekord
Die Weltwetterorganisation warnt vor einem neuen globalen Temperaturrekord in den nächsten fünf Jahren. Dabei wird die 1,5-Grad-Marke wohl überschritten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die WMO rechnet damit, dass in Kürze ein neuer Temperaturrekord erreicht wird.
- Das Überschreiten der Erderwärmung um 1,5 Grad wird auch immer wahrscheinlicher.
- Somit ist das Ziel des Pariser UN-Klimagipfels noch kaum erreichbar.
In den kommenden fünf Jahren ist voraussichtlich ein neuer globaler Temperaturrekord zu erwarten.
Auch das Überschreiten der Erderwärmung um 1,5 Grad wird immer wahrscheinlicher. Dies geht aus dem Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) in Genf hervor.
Derzeit gilt 2024 als das Jahr mit der höchsten je gemessenen Durchschnittstemperatur. In ihrer Prognose für 2025 bis 2029 erwartet die Organisation, dass dieser Rekord mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit zumindest einmal gebrochen werde.
Die Erderwärmung werde im Fünfjahres-Durchschnitt bis 2029 wahrscheinlich über der Marke von 1,5 Grad liegen, heisst es in der Prognose.
Sie wurde unter der Führung des britischen Met Office aus Klimamodellen von 15 Institutionen erstellt. Auch der Deutsche Wetterdienst war demnach daran beteiligt.
Auf dem Pariser UN-Klimagipfel wurde 2015 beschlossen, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dieses Ziel gilt als kaum noch erreichbar.
Keine Entspannung in Sicht
Die WMO geht davon aus, dass diese Grenze bereits im Jahr 2024 überschritten worden sei. Das Ziel gilt aber erst als offiziell verfehlt, wenn der Wert über Jahrzehnte hinweg überschritten wird.
Doch bereits jeder Zehntelgrad an Erwärmung trage zu Hitzewellen, extremem Regen, Dürre, Eisschmelze, wärmeren Ozeanen und steigenden Meeresspiegeln bei. So warnte die Organisation.
«Leider enthält dieser WMO-Bericht kein Anzeichen für eine Entspannung in den kommenden Jahren», sagte WMO-Vizechefin Ko Barrett über den Klimawandel.
«Das bedeutet, dass unsere Volkswirtschaften, unser Alltag, unsere Ökosysteme und unser Planet zunehmend negativ beeinflusst werden», sagte sie.
Nach Angaben der WMO sind in den nächsten Jahren überdurchschnittliche saisonale Niederschläge in mehreren Regionen zu erwarten. Darunter Nordeuropa und Südasien.
Im Amazonas wird es hingegen wohl trockener. Die Arktis-Region wird sich laut der Prognose in den Wintermonaten mehr als dreimal schneller erwärmen als der Rest der Welt.
Um die Erderwärmung auf Dauer unter 1,5 Grad zu halten, müsste der Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase schnell und stark sinken: um mindestens 43 Prozent bis 2030. Zusätzlich müssten grosse Mengen Treibhausgase der Atmosphäre wieder entzogen werden.